Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Es gibt Leute, besonders aus dem Osten, die vom aktuellen "Kampf gegen Rechts" sehr stark an den "antiimperialistischen Kampf" der SED und von der Brandmauer an den "antifaschistischen Schutzwall" erinnert werden. Die Sprache derer, die glauben, die Demokratie für sich gepachtet zu haben, klingt erstaunlich ähnlich wie die des real existierenden Sozialismus. Wenn es so wirkt, dreht sich Dein Argument genau um.
Da ist was dran. Im Osten ist man (gerade durch den langjährigen unglaubwürdigen "antifaschistischen Kampf") skeptischer gegenüber von Oben vorgegebenen "gut-böse" Kategorien, und sind offener für unterschiedliche Standpunkte.
Ja, Diktaturerfahrungen werden sicher oft zumindest an die nächste Generation weitergegeben, ab der dritten Generation verliert es sich, daher ist im Westen diese Erfahrung für die meisten nicht vorhanden.
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Wenn jemand den Unterschied zwischen der Propaganda einer Diktatur zur Diskreditierung von konkurrierenden demokratischen Systemen nicht vom Widerstand demokratischer Parteien gegen eine rechtsextreme, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage stellende Partei nicht sieht, dann hat das für mich nichts mehr mit Offenheit für andere Standpunkte zu tun. Das ist bestenfalls gefährlich naiv.