Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Tue ich doch gerade nicht. Ich hatte eher den Eindruck, daß hier sehr stark auf die Rolle von Superreichen als Machtfaktor fokussiert wird (v.a. bzgl. Trumps Wahl). Ich sehe eher eine größere und u.U. riskantere Wirkmacht in den Händen von Parteien/Politikern, Redakteuren, Universitäten, deren Vertreter oft nicht zu den besonders Reichen gehören ("bürgerliche Oberschicht" ist eher eine kulturelle denn finanzielle Zuordnung, ihre Mitglieder sehen sich allerdings meist auch als Elite).
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Du überschätzt die geistige Unabhängigkeit dieser Schicht bei weitem. Die "Aus- oder Zurichtung" erfolgt mit vielen unterschiedlichen Methoden. Nehmen wir das Psychologische Institut der FU: Als ich 1970 mit dem Studium anfing, gab es im Lehrkörper einige Personen, die kritisch die traditionelle Psychologie, Anwendung und Praxis erforschten, mit Unterstützung der Studentenbewegung. Es sollte z.B. auch Adorno, Horckheimer u.a. im Studienplan vorkommen. Die "Traditionellen" im Lehrkörper gerieten in die Minderheit. Die Regierung schenkte ihnen darauf ein eigenes Institut. Über den Haushaltsplan wurde in der Folge das kritische Institut stark "ausgetrocknet". Anschliessend wieder beide zusammengelegt gegen die Mehrheit und niemand mehr für die "Kritische Psychologie" berufen als die Wissenschafter verstorben sind. Ich habe den Prozess über Praktikanten und persönliche Kontakte auch während meiner Berufszeit ausserhalb der Uni mitverfolgt.