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Zitat von Klugschnacker
Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht, ist eine Tatsache. Warum hältst Du es für spalterisch, diese Tatsache zu benennen? Spalterisch ist doch eher, sie nicht zu benennen und das zunehmende gesellschaftliche Auseinanderdriften schweigend zu akzeptieren.
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Es ist keine objektive Benennung (und schon gar nicht belegt oder quantifiziert), sondern eindeutig eine emotionale/moralische Wertung impliziert, die unterstellt, daß den Reichen generell das Schicksal der Ärmeren egal ist.
Abgesehen davon, daß die Schere gar nicht so krass auseinander geht, wie gerne von links beschworen.
Gini-Koeffizienten von ca. 0,28 - 0,3 in den letzten 20 Jahren sind für mich stabile Werte mit einem eher langsamen Trend. Auch die früheren Werte von ca. 0,25 sind nicht dramatisch weit entfernt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es wäre doch auch nicht spalterisch, wenn die Afrikaner an den Westen gerichtet die Tatsache aussprächen: Eure Emissionen sind unsere Dürrekatastrophen. Das Problem ist doch nicht das Benennen der Tatsachen.
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in dem Fall ist das Problem, daß es in dieser Form einfach falsch ist, bzw. eine populistisch-manipulative Reduzierung eines komplexen Problems auf einen einzigen beliebig ausgewählten Faktor, der die eigene Mitverantwortung komplett ausblendet. Die einseitige Schuldzuweisung ist keine Tatsachenfeststellung, und es spaltet pauschal in Täter und Opfer, a.k.a. gruppenbezogene Diskriminierung.