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Zitat von qbz
Ich sehe das so: Das strategische Interesse der EU / USA bestand / besteht darin, Russland durch die Unterstützung der Ukraine (schon lange vor dem Angriff, Maidanputsch) nach dem Angriff Russlands zu schwächen, aufzulösen, einen Regime Change im inneren zu erreichen...
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Ich sehe das so: nach dem Auseinanderbrechen der UdSSR gab es eine ca. 20 Jahre dauernde Zeit der friedlichen Co-Existenz zwischen Russland und seinen westlichen Nachbarstaaten. Diese Zeit (wie wird sie später von der Geschichtsschreibung mal benannt werden?) wurde genutzt, um militärisch abzurüsten, in Deutschland wurde bspw. die Wehrpflicht abgeschafft und die Bundeswehr hatte als Hauptaufgabe nicht mehr die Landesverteidigung (wegen fehlender Feinde), sondern internationale Friedensmissionen. Beendet wurde die Friedenszeit zunächst durch den Einfall der russischen Armee auf der Krim. Allerdings hat der Westen diesen russischen „Warnschuss“ schnell wieder vergessen. Nach einer ersten Aufgeregtheit wurde wieder zur Tagesordnung übergegangen, von Aufrüstung und strategischen Interessen des Westens in der Ukraine war keine Rede. Nicht umsonst ist die Ukraine weder Nato- noch EU-Mitglied. Für beides wäre in der Vergangenheit genug Zeit gewesen, wenn man es denn wirklich gewollt hätte. Dann ist Russland in der Ukraine eingefallen und hat damit die europäische Friedenszeit beendet. Ich finde, die Bezeichnung „Zeitenwende“ beschreibt das ziemlich treffend.
Warum man Putin für diese Vorgehen damit belohnt, dass er das erbeutete Land behalten darf, verstehe ich nicht. Ich verstehe auch nicht, warum man die USA belohnt, in dem sie die Bodenschätze des angegriffenen Landes ausbeuten dürfen. Ich empfinde beides als extrem ungerecht.