Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Schwarzfahrer wirft hier verschiedene Dinge in einen Topf und verlinkt passenderweise irreführende Informationen aus der Springerpresse.
Wir brauchen bei der Rückführung von afghanischen Bürgern die Kooperation des afghanischen Staates, also des Verwaltungsapparats.
Bei der Entwicklungshilfe unterstützen wir jedoch, so weit wie möglich, nicht den afghanischen Staat, sondern nutzen regierungsferne Organisationen für rein humanitäre Hilfe:
"Die Umsetzung der entwicklungspolitischen Maßnahmen vor Ort erfolgt ausschließlich regierungsfern über die Weltbank, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen." Quelle: Bundesministerium
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Nein, tue ich nicht. Der Aufhänger war, daß wir angeblich Sanktionen gegen Afghanistan verhängt hätten; um Rückführungen ging es mir in dem Post überhaupt nicht (wobei ich der Ansicht bin, daß bei Straftätern, die wir hier nicht haben wollen, es reichen muß, die in der Heimat aus dem Flieger auszuladen. Ob und wie sie dann durch die Passkontrolle kommen, ist ihr Problem.)
Wenn wir aber das Taliban-Regime mit Sanktionen belegen, ist die (nicht irreführende, da Angabe des Entwicklungsministeriums) millionenschwere Zahlung an Afghanistan völlig widersinnig. Es ist inzwischen ausreichend diskutiert und auch belegt, daß solche Zahlungen nur zur Stabilisierung von Diktaturen beitragen, mit marginalem Nutzen für die Bevölkerung - es also völlige Geldverschwendung ist, Geld in Diktaturen zu versenken, egal wie gut die Absicht ist (im verlinkten Welt-Artikel ist Afghanistan nur ein Beispiel für die nicht nachweisbare Nützlichkeit solcher Zahlungen).
Ich erinnere mich, wie inden 1970-er und -80-er Jahren Deutschland z.B. Ceausescus Regime in Rumänien durch hohe Zahlungen stabilisiert hat - damals als "Kopfgeld" für jeden Aussiedler. Ceausescu konnte sich damit finanzieren, und die deutsche Gemeinschaft in Siebenbürgen wurde durch den hohen Auswanderungsanreiz ganz im Sinne der nationalistischen rumänischen Politik praktisch ausgelöscht. Viele vor Ort waren der Ansicht, daß Deutschland lieber Druck auf Ceausescu hätte ausüben müssen, die Minderheitenrechte und Erhalt ihrer Kulturen zu achten - das hätte mehr Gutes bewirkt.