Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Zum Thema "alle Bürgergeldempfänger sollen arbeiten": Ich denke, wir sind hier gleicher Meinung, jedoch ist Dein knappes Statement vielleicht missverständlich.
- Ein Drittel der Bürgergeldbezieher sind Kinder und Jugendliche.
- Ein weiteres Drittel steht dem Arbeitsmarkt nicht oder nicht in vollem Umfang zur Verfügung. Das sind Alleinerziehende oder Menschen, die in der häuslichen Pflege ihre Angehörigen pflegen. Rund die Hälfte aus dieser Gruppe sind "Aufstocker".
- 1.7 Millionen sind arbeitslos und könnten arbeiten. Zwei Drittel davon haben keine Ausbildung. Sehr häufig in dieser Gruppe sind gesundheitliche Probleme. Viele von diesen Personen würden gar keinen Job finden, da kaum jemand sie anstellen will. Beschäftigungsverhältnisse sind oft von kurzer Dauer, zum Beispiel bei bestehender Suchtproblematik.
- 0.4% der Bürgergeldbezieher könnten arbeiten, haben eine Ausbildung und sind gesund. Sie missbrauchen das soziale Auffangnetz.
Bei der Bundesagentur für Arbeit sind 630.000 offene Stellen für 2025 gemeldet. Es kommen also auf jede offene Stelle neun Bürgergeldempfänger. Zieht man die Jugendlichen und Alleinerziehenden ab, kommen drei Bürgergeldempfänger auf jede offene Arbeitsstelle.
Es kann also bereits zahlenmäßig keine Rede davon sein, dass alle Bürgergeldbezieher arbeiten sollen, weil wir die Jobs dafür gar nicht haben. Von den nötigen Qualifikationen ganz abgesehen.
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Man sollte IMHO bei den Arbeitssuchenden die Arbeitslosen dazu zählen, die Arbeitslosengeld beziehen. Das waren im januar 2025 ca. 1 Million Arbeitslosengeldbezieher. Insgesamt zählte Deutschland 2,99 Millionen Arbeitslose im Januar 2025, d.h. 4,7 Arbeitssuchende pro Stelle. Eine viel zu hohe Zahl.
Dass die Reduktion der Arbeitslosigkeit für die grossen Parteien kein Thema im Wahlkampf darstellt, kann ich nicht verstehen.