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Zitat von qbz
Du definierst Integration = Assimilation (Anpassung) und verlangst Anpassung. Integration bedeutet aber per Definitionem eher ein Zusammenwachsen und Zusammenleben unterschiedlicher Identitäten in einem gemeinsamen Staat.
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Das Thema hatten wir schon öfter. Es ist keine 100%-ige Assimilation nötig (ist für Erwachsene auch nicht möglich; erst für die zweite, spätestens die dritte Generation aber praktisch unvermeidbar, wenn Integration ernst gemeint ist). Wenn jemand als Fremder in ein Land zieht, dann ist Integration kein ausgewogenes Zusammenwachsen von beiden Seiten, sondern der Neue muß in die Gemeinschaft reinwachsen, diese akzeptieren, und mindestens im Alltag deren Sprache, Werte und Verhaltensweisen weitgehend übernehmen. Zu Hause bleibt natürlich viel von der eigenen Identität übrig, und ein Teil bleibt auch nach Außen sichtbar - kein Problem, wenn es als "Eigenheiten" wahrgenommen werden können, die nicht völlig konträr zum Wertesystem der Gesellschaft stehen. Wenn es nicht so läuft, und der Zugezogene in einer geschlossenen Gemeinschaft seiner Heimat lebt, entstehen Parallelgesellschaften, die dauerhafte Konfliktherde sind.
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Zitat von qbz
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Ich hasse sie nicht dafür, sie war auch nicht die erste mit dieser These, aber ich halte die Aussage für falsch. Die Muslime, die hier leben, gehören zu einem großen Teil tatsächlich zu Deutschland. Diejenigen, die gerne in der Moschee hören, daß sie sich vom Westen fernhalten sollen, die lieber in ihrer islamischen Welt und Wertesystem verbleiben, gehören m.M.n. nicht dazu, sie leben nur hier. Und der Islam widerspricht in einfach zu vielen Punkten dem westeuropäischen Wertekanon, als daß ich den letzten Satz für wahr halten könnte. Wenn er wahr ist, wäre auch die Aussage von "Islamisierung des Abendlandes" wahr, und das wünsche ich nicht. In keinem islamisch dominierten Land der Welt wird m.W. neben dem Islam eine andere Weltanschauung als völlig gleichwertig akzeptiert.