Zitat:
Zitat von merz
glaubst Du das wäre ein lebbares Prinzip für grosse Industrienationen, ohne Tradition in diesem Modell?
m.,
Ich bin in meinem politische Modellwissen westdeutsch sozialisiert, da kommt immer das Gespenst von Weimar um die Ecke wenn es keine stabile Zweiparteien-Koalitionen gibt und es ist nicht Goethe…
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Ich wollte eigentlich nur auf ein anderes Modell aufmerksam machen. Es setzt halt vor alllem Kompromissbereitschaft von den Parteien voraus. Daran hat es in der Weimarer Republik IMHO gefehlt. Wenn man wie im verlinkten TAZ-Artikel eine Zusammenarbeit strikt ablehnt und gleich Neuwahlen fordert, weil man sich für bestimmte Parteien davon kurzfristige Vorteile verspricht, ähnelt ein solcher Vorschlag eigentlich eher dem Verhalten in der Weimarer Republik.
Eine Rolle spielt sicher auch, dass in der CH die Parteien immer im Hinterkopf haben müssen, ob ein neues Gesetz, neue teure Vorhaben etc. gegebenfalls eine Mehrheit finden würden bei einer Volksabstimmung, was sie quasi zu Kompromissen im Parlament drängt. Inwiefern eine Konkordanz(Konsens)demokratie ohne Referendumsrechte auf Dauer gelingt, weiss ich auch nicht. Es ist auf jeden Fall ein Weg, die extremistischen Parteien nicht zur bestimmenden Macht werden zu lassen und die wählerstarken Parteien zu verpflichten, Minderheiten einzubinden, über Kompromisse.