Zitat:
Zitat von Adept
So ist es. Dann sind sie noch frustrierter.
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Finde ich nicht. Die Einsicht, dass man sich die meisten seiner Probleme selbst einbrockt, gibt einen den Schlüssel zur Lösung in die Hand.
Wie gesagt, ich spreche nicht von Depressionen oder Schicksalsschlägen. Sondern von Problemen, die einem im Leben immer wieder begegnen, die "typisch" für eine Person sind.
Ein Mann kann nach seiner fünften Scheidung zu der Überzeugung gelangen, er sei ein Pechvogel, der immer an die falschen Frauen gerate. Oder er kann erkennen, auf welche Weise er selbst diese Situationen herbeiführt – und etwas daran ändern.
Meistens hat man ein Leben lang mit den immer gleichen Problemen zu kämpfen, auch wenn sie sich in unterschiedlichem Gewand zeigen:
Ein Beispiel hierfür wäre ein Mensch, der als Kind die Erfahrung gemacht hat, dass es von seinen Eltern nur durch Leistung Anerkennung und Liebe erfährt. Als Erwachsener arbeitet er im Beruf mit zwanghaftem Perfektionismus immer an der Grenze zum Burnout. Für das Privatleben bleibt kaum Energie übrig und ruiniert damit seine privaten Beziehungen. Perfektion erwartet er auch von seiner Partnerin bei allem, was sie tut. Seine Kinder erzieht er stark kontrollierend und einengend, wogegen diese sich heftig wehren. Wie sich das weiter entwickelt, kann man sich leicht ausmalen.
Dieser Strauß an unterschiedlichen Problemen hat ein und dieselbe Ursache, nämlich ein mangelndes Selbstwertgefühl, welches seine Wurzeln in der Kindheit hat. Diesen Zusammenhang zu durchschauen würde ich nicht, wie Du oben sagst, als frustrierend bezeichnen – eher als befreiend. Er enthält den Schlüssel zu einer Lösung.
Das ist natürlich nur ein Beispiel und als solches stark simplifiziert. Mir ging es darum, sich selbst als Ursache für die meisten seiner Probleme zu erkennen.