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Zitat von Klugschnacker
Eine beträchtliche Hürde stellen auch die Aufnahmeverfahren dieser Unis dar, die nicht fachbezogen, sondern persönlichkeitsbezogen sind. Ich lasse weitere Details dazu weg, kann sie aber bei Interesse nachliefern.
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Mein Vater hatte zu seiner Zeit in Siebenbürgen ein doppeltes Auswahlverfahren an der Uni: fachliche Aufnahmeprüfung und Persönlichkeitseinschätzung durch den Prof bzgl. Eignung der Person zum Arzt überhaupt. Finde ich nicht ganz verkehrt. Allemal besser als die Quoten an manchen US Unis bzgl. Herkunft und Hautfarbe.
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Zitat von Klugschnacker
In Deutschland findet die Selektion einer Elite nicht in der Ausbildung, sondern auf dem beruflichen Weg statt.
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In Deutschland fängt die Selektion nach de 4. Klasse an. Bei gleicher Leistung bekommt der Sohn des Arztes viel eher die Gymnasialempfehlung, als die Tochter eines Arbeiters. Wer über soziale Auswahl und Benachteiligung klagt, muß erst mal die viel zu frühe Selektion im deutschen Schulsystem abschaffen. Dagegen wehren sich aber hauptsächlich die Akademiker in diesem Land - finde ich eine Schande.
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Zitat von Klugschnacker
Tatsächlich sind die Reichen aber auf allen Feldern der gesellschaftlichen Machtausübung stark überrepräsentiert. Das schadet unserer Demokratie und unserem Zusammenhalt.
Was das konkret bedeutet, sehen wir aktuell in Ostdeutschland: Die Regierung und die etablierten Parteien verlieren zunehmend an Akzeptanz.
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Hier bin ich nicht sicher, daß Reichtum wirklich immer Voraussetzung ist, um zu diesem Kreis zu gehören, oder eher auch öfter das Ergebnis (wer Macht hat, wird auch eher reich). Ich glaube, daß zur sinkenden Akzeptanz auch die Tatsache beiträgt, daß zunehmend nur "Gleichdenkende" in die jeweiligen Machtzirkel aufgenommen werden (sei es eine Partei, oder ein Verlag; man bekommt keinen Listenplatz oder Redakteursposten, wenn man nicht das Lied der Chefs singt), und damit diese wenig neue Impulse bekommen, und sich so vom "Fußvolk" zunehmend entfremden.