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Alt 24.08.2024, 17:23   #332
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.250
Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Du hast es doch gerne wissenschaftlich seriös, hier zB von der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft:....
Ja, das stimmt. Der Artikel ist ein persönlicher Blog-Beitrag auf dem Portal der Vereinigung, wie ihn jedes Mitglied dort verfassen kann.

Thomeczek legt seiner Einschätzung eine Populismus Definition zugrunde, nach der alle linken und sozialistischen Parteien per Definitionem weltweit als Populisten charakterisiert werden. Dass Reden von BSW / PdL im Bundestag empirisch mehr Merkmale dieser Definition aufweisen als die anderer Parteien, ist zu erwarten, weil die Anerkennung eines realen Klassenantagonsimus bzw. die Ungleichheit der Verteilung von Macht und Reichtum Teil der Weltanschaung bzw. Markenkern einer linken oder sozialistischen Partei darstellt.

Zitat:
Thomeczek: Populismus Definition.
"* Bevölkerungsbezug: Populismus steht auf der Seite „der Bevölkerung“, die rhetorisch maximal breit konstruiert wird (z.B. Volk, „die kleinen Leute“) und

* Elitenkritik: starke, verallgemeinernde Kritik an „der Elite“ oder „dem Establishment“, vorzugsweise aus Politik, Wirtschaft oder Medien (z.B. „die etablierten Parteien“, „die Top-Manager“). (qbz: eher Großkonzerne, Monopole.)

Zwischen beiden Gruppen besteht ein antagonistisches Verhältnis, weswegen manche von einem „manichäistischen Weltbild“ sprechen.

Kommunikation, die durch diese Elemente gekennzeichnet ist, kann als populistische Kommunikation bezeichnet werden. Nutzt eine Partei diese Rhetorik regelmäßig, kann diese Partei als populistische Partei klassifiziert werden."
Etwas "amüsant" finde ich den Teil, wo sich Thomeczek wundert, weshalb BSW / PdL sich für den unternehmerischen Mittelstand programmatisch engagieren. (qbz: weil der eben nicht die bestimmende Macht der Monopole und ihrer Lobbies besitzt.).

Diese Populismus Definition der Politikwissenschaft gehört selbst zur herrschaftsstabilierenden Ideologie, gut bezahlt mit Unijobs, um kritische politische Konzepte zu bekämpfen, z.B. Konzepte, welche die ungleiche und wachsende Reichtumsverteilung auf der Welt kritisieren. Wer letzteres tut, ist nach der obigen Definition Populist, wer die Klassenunterschiede übergeht oder ein Programm für die Reichen vertritt, keiner.

Wer als Politikwissenschafter nun BSW / PdL in der Öffentlichkeit "Populismus" vorwirft, kennt genau die exakte (herrschafts)wissenschaftliche Definition, erhebt den Vorwurf aber meistens in diffamierender Absicht, weil er genau weiss, das alltagssprachlich "Populismus" als Synonym für "Demagogie" verstanden wird, so wie es auch "sabine-g" und Du angewendet haben.
Zitat:
Thomeczek:
"Zunächst ist dabei festzuhalten, dass Populismus im politikwissenschaftlichen Sinne eine relativ klare Definition besitzt, die mit dem umgangssprachlichen Gebrauch (z.B. im Sinne von Demagogie) nur bedingt etwas gemein hat. Gemäß dem sogenannten ideellen Ansatz (engl. Ideational Approach), der durch Cas Mudde, Kirk Hawkins und Margaret Canovan maßgeblich geprägt wurde, ist Populismus ein spezifisches Weltbild, ein „Ideenset“. "

Geändert von qbz (24.08.2024 um 20:17 Uhr).
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