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Zitat von Genussläufer
Wenn ich mir aber viele exzellent ausgebaute Radwege anschaue, sind die häufig verwaist. Sie werden genutzt, aber bei weitem nicht in dem Maße wie die Straße daneben. Aber come on. Wahrscheinlich ist es dennoch lohnenswert.
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Ich schätze das liegt auch daran, daß nun mal nur ein kleiner Teil der Wege wirklich eine hohe Akzeptanz fürs Fahrrad haben, und Fahrrad für viele eher ein Freizeitmobil als ein Alltagsmobil ist. Schöne Radwege außerorts sind vor allem für Sportler wie wir oder für Tourenradler und Ausflügler attraktiv. Zum Arzt, Therapie oder Behördentermin im Nachbarort mögen nun mal viele nicht verschwitzt ankommen, Einkäufe auf dem Fahrrad sind wegen Volumen und Gewicht begrenzt, Auto ist außerorts schneller, es könnte auf dem Rückweg regnen - es gibt viele Gründe (nicht alle für mich nachvollziehbar, aber für viele andere schwerer wiegend), nicht Rad zu fahren.
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Zitat von Genussläufer
Interessanter ist die Frage in der Stadt. Hier ist der Platz in der Regel deutlich schwieriger zu erweitern. Und hier ist in den meisten Fällen, der Flächenbedarf je Autoinsasse deutlich über dem des Radfahrers oder Fussgängers.
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Aber hier ist auch die Wahrscheinlichkeit am höchsten, daß Leute für den Alltagsverkehr aufs Fahrrad umsteigen - also hier ist der Nutzen von guten Fahrradwegen am höchsten.
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Zitat von PattiRamone
Ich kann nur für unsere (ländliche) Region sprechen... auch hier gibt es einige gut ausgebaute Radwege, ABER das Radnetz ist ein Flickenteppich....
Für mich sieht das oft nach Symbolpolitik aus. "Guck mal, wir haben doch da einen tollen Radweg gebaut. Jetzt sei mal zufrieden".
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Ja, so waren die ersten Innenstadt-Radwege in Stuttgart in den 80-ern auch schon: 300 m Symbolweg, mit Ende an der 4-Spurigen Durchgangsstraße. Und allzuoft werden Radwege von Leuten geplant, sie selber im Alltag gar nicht Rad fahren, und die Wege nur nach dem Kriterium planen, "nicht den Autofahrern im Weg sein; Radler sind irgendwie auch wie Fußgänger zu betrachten".
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Zitat von Nogi87
Bei uns im Kreis Ludwigsburg wurde jetzt der neue tolle Jubiläumsradweg der um den ganzen Kreis führt eingeweiht. Bin ihn mit dem Gravel Bike gefahren und musste mich mehrmals 15% Steigungen auf Schotter hochquälen. Ansonsten führt er durch gefühlt alle Weinberge des Kreises. Insgesamt 158km und 2.000 Höhenmeter.
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Ich glaube, mit solchen Projekten will man eher Touristen ansprechen, als die Anwohner zum Radeln animieren. Also wieder eher der Aspekt, Fahrrad ist nur "Freizeitbeschäftigung".