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Zitat von Siebenschwein
Generell ist auch immer dann von “Mainstream-Medien” die Rede, wenn diese Werte verteidigen, die — indeed — Mainstream-Werte sein sollten. Wie Demokratie, Menschenrechte, Anti-Rassismus, Anti-Faschismus, Anti-Sexismus, Anti-Ableismus, Schutz von Minderheiten, Teilhabe an der Gesellschaft unabhängig von Geschlecht, sexueller Ausrichtung, Stand, Religion oder Herkunft, etc. Wenn also das verteidigt wird, was hart erarbeitete Errungenschaften unserer Gesellschaft sind.
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Das klingt schön nach Axiom: Mainstream ist per se schon mal das (einzig) Gute. Mein Verständnis von Mainstream war bisher, daß es sich um die etablierten, großen Verlage und Medien geht, die eine relativ einheitliche (untereinander wenig unterschiedliche) Position einnehmen zu den meisten Themen; in den letzten Jahren ist diese Position näher an der "offiziellen" Regierungssicht, als ich es von früher in Erinnerung habe, was für viele ein Grund für Vorbehalte sein dürfte.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Was auch schon so einen kleinen Hinweis darauf gibt, dass es “Mainstream-Medien”-Sagern nicht um Meinungspluralität geht, und nicht um unsere westlichen Werte, sondern darum das genaue Gegenteil zu etablieren. Einen verengten Meinungkorridor, in dem erst unsere Werte in Frage gestellt werden um sie dann abzubauen oder zu zerschlagen.
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Das klingt nach einer Vorverurteilung jeder Kritik an der Position der sog. Mainstreammedien, und der widersprüchlichen Aussage, daß der Wunsch, auch andere Ansichten in den Medien zu sehen, als "Verengung des Meinungskorridors" interpretiert wird. Für mich ist eine breitere Palette eine Erweiterung des Meinungskorridors. Mit solchen Unterstellungen wurden schon in meiner Kindheit alle nicht-systemtreuen Informationsquellen diskreditiert.
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Zitat von Siebenschwein
Die “alternativen Medien” dagegen:
- bedienen Bedürfnisse einer definierten Gruppe
- recherchieren nicht, bzw. verwerten nur die Rechercheergebnisse der “Mainstream-Medien” und setzen ihre ‘Recherche’ in einen anderen Kontext
- die Texte stammen zumeist von Laien ohne Kenntnisse in Recherchetechniken und Quellenbewertung
- es besteht meist keine Trennung zwischen Finanzen (Verlag) und Inhalt (Redaktion)
- haben eine politische, gesellschaftliche oder religiöse Agenda
- man weiß, bevor man einen Artikel liest, im Prinzip bereits, was drin steht und welche Schlüsse die Autoren ziehen werden
- legen finanzielle Abhängigkeiten selten offen
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Das ist zur Hälfte einfach pauschale Diffamierung von nicht-Mainstream-Journalisten, die sicher nicht generell zutrifft (die nicht-professionalität ist ja auch im Mainstream anzutreffen, s. Relotius), die andere Hälfte ist nicht nur für eine Medienart charakteristisch, sondern zu wesentlichen Teilen auch für "Mainstream-Medien": die im ersten Absatz gelistete positive Werteliste ist auch nur eine politische, gesellschaftliche Agenda, und man weiß in den meisten Fällen ebenso im Voraus, worauf es hinausläuft. Was finanzielle Abhängigkeiten angeht, sind viele alternative Medien überhaupt recht knapp bei Kasse, und die, die ich öfter lese, werden überwiegend durch Idealismus der Schreiber und Engagement der Leser am Leben erhalten.
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Zitat von Siebenschwein
Wo man mehr verarscht wird, kannst du selber rausfinden.
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Das ist wahr, und darum soll jeder sich möglichst vielseitig informieren können.