Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Nach meinem Verständnis ging es eben nicht darum, die "eine Wahrheit" zu finden, oder das Wahrheitsmonopol aus der einen Hand in eine andere zu legen. Sondern es ging darum, die Menschen zur eigenständigen Suche nach der Wahrheit, aber auch zur eigenständigen Meinungsbildung zu den daraus folgenden Konsequenzen zu befähigen.
Die aktuelle Diskussion krankt m.M.n. daran, daß "Wahrheit" im Sinne von wertfreien, beweisbaren Fakten und Meinung, im Sinne von "was folgt aus der erkannten Wahrheit, wie bewerte und priorisiere ich die darauf folgenden Handlungen" durcheinandergeworfen werden. Die erstere Kategorie ist viel enger als die zweite, und in der zweiten Kategorie wird und darf es nie nur eine Antwort geben. U.a. auch, weil z.B. der Begriff "schlechtere Argumente" sehr im Auge des Betrachters liegt, da die Bewertung von Handlungsoptionen wie auch von Fakten an sich immer subjektiv sein wird.
allein die Idee, daß jemand "die Wahrheit" bestimmt, statt daß jedem selbst überlassen wird, die Wahrheit zu suchen und zu erkennen, ist für mich der falsche Weg. Und die Demokratie soll m.M.n. nicht "einer Wahrheit" zum Sieg verhelfen, sondern einer Vielfalt von Meinungen und Wünschen Raum bieten.
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Eine gute Reflexion, finde ich.
Einfaches Beispiel:
Es ist draussen 20 Grad, gemessen mit Thermometer.
Eine Person sagt: "Es ist richtig kalt!"
Andere Person sagt: "Es ist richtig warm!"
Wer hat recht? Wer sagt die Wahrheit?
Addendum: Die eine Person kommt aus Afrika, die andere aus Grönland.