Jo, die Episode hab ich glaub ich vor Jahren schonmal gebracht: wir waren mit der Bergwacht übers WE am Kreuzeck.
Als wir freitags hochhatschen, fragt mich n Kollege, wie ich es packe, mit meinem 24l-Rucksäckelchen auszukommen (ok, ich hatte noch so nen Army-Brotbeutel mit dem Kletterzeug drin dabei, indem ich dann alles, was ich zum Klettern nicht brauch, auf der Hütte lassen würde).
Meine Antwort war relativ easy: nix mitnehmen, was man nicht unbedingt braucht, und von dem, was man unbedingt braucht, nur das jeweils leichteste mitnehmen.
Knappe Antwort vom Kollegen (mit 35l+ - Deuter): "Hm ja, so mach ich das eigentllich auch."
Am nächsten morgen komm ich in Merinoshirt und Unterhose in den Waschraum, wo der betreffende Kollega in Schlafanzughose steht, neben sich nen Leder-Kulturbeutel so gross wie mein Army-Brotbeutelchen, rasiert sich mitm Akkurasierer und hat auf der Spiegelablage ne fette Glasflasche Aftershave stehn.
Soviel dazu...
Aus meiner Perspektive find ichs eigentlich bewundernswerter, so nen Sack mit dem doppelten Gewicht von meinem über hunderte oder tausende Meter hochzutragen, als leicht zu packen und unnötigen Schice daheimzulassen.
Weilst schreibst 'Buch': ich hab früher kalkuliert, wieviel ich auf Touren zum Lesen komm, den ersten Teil eines Buches bis auf diese Menge gelesen, dann von den restlichen Seiten abgetrennt und nur den Rest mitgenommen.
Irgendwann hatte ich mich mal gründlich verkalkuliert, sass aber in Imst in nem Hotel direkt neberm Tourist-Office, wo es für Gäste kostenloses WLan gab, das bis in mein Zimmer reichte und hab meinen ersten Schmöker aufs Telefon geladen. Seither muss ich mich nimmer als Buchschnitzer betätigen, hadere jedoch regelmässig weil ichs schon sehr schätze, ein Buch in der Hand zu haben, andererseits jedoch dieses aufm Smartphonelesen soooo bequem und convenient ist...
