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Zitat von Nepumuk
Die Nationalstaaterei hat Europa für Jahrhunderte mit Krieg und Konflikten überzogen und tut es seit 2 Jahren wieder.
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Seit zwei Jahren gibt es Krieg, weil ein Irrer wieder die Vision des großen Vielvölkerstaats Russisches Imperium hat. Nicht die Ukrainer haben aus überzogenem Nationalismus die Russen angegriffen (auch wenn Putin es so sieht). Natürlich könnten die Ukrainer sich freiwillig dem Russischen Reich anschließen, das wäre ein Vision für eine friedliche Zukunft, nur wollen sie (wie die meisten anderen Völker außer vielen Deutschen) ihre nationale Identität nicht aufgeben.
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Zitat von Nepumuk
Die EU ist das größte Friedensprojekt aller Zeiten.
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Ich sehe es als ein Wohlstandsprojekt, solange es sich vor allem auf wirtschaftliche Zusammenarbeit konzentriert hat. Frieden gab es nicht, weil es die EU gibt; die EU war möglich, weil Frieden herrschte.
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Zitat von Nepumuk
Die von dir genannten Beispiele für Vielvölkerstaaten sind nicht mit der EU vergleichbar. In deinen Beispielen hat es sich doch eher um Hegemonialkonstrukte gehandelt. Unterdrückung funktioniert halt auf Dauer nicht. Die EU verfolgt einen anderen Ansatz, der durchaus erfolgreich sein kann.
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Der bisherige EU-Ansatz kann dauerhaft erfolgreich sein. Ein Streben nach enger politischen Integration halte ich für riskant, und ich wüßte kein Beispiel, in dem ein Vielvölkerstaat auf friedliche Weise entstanden und geblieben wäre (von kleinen Gemeinschaften wie Schweiz oder Siebenbürgen abgesehen, und sogar im letzteren war selten alles eitel Sonnenschein, wie es sich im 20. Jahrhundert dann auch manifestiert hat).