Zitat:
Zitat von Nepumuk
Man kann natürlich auch überall nur die Probleme sehen, so wie Du. Dann kommt man aber eben auch nur sehr langsam vom Fleck.
|
Man kann aber auch die Probleme realistisch erkennen, um sie frühzeitig und effektiv anzugehen. Oder man kann Probleme ignorieren, wie viele Politiker, und dann sich wundern, wenn die schönen Pläne gegen die Wand laufen...
Zitat:
Zitat von Nepumuk
In der Rückschau waren alle diese wegweisenden Entscheidungen richtig und sind zum Wohle des Volkes getroffen worden,
|
Das ist eine mutige Behauptung. Nur ein paar Beispiel: Welche der wegweisenden Entscheidungen von Merkel war richtig und zum Wohle des Volkes: der Beschluß zur Verlängerung der KKW-Laufzeiten, oder der Beschluß zum Ausstieg? War etwas Blüms "die Rente ist sicher"-Verweigerung einer echten Rentenreform richtig? Wenn Schröders Hartz-Reformen richtig waren, warum das neue Bürgergeld? War die Entscheidung, stark auf Gas als Übergangstechnologie zu setzen, richtig?
Politiker treffen Entscheidungen auf Grund gewisser Annahmen, aber auch (hoffentlich) auf Grund dessen, was die Bevölkerung erwartet. Ob die Entscheidungen richtig sind, oder zu Problemen führen, zeigt sich über die Zeit, und sie können gleichermaßen falsch und schädlich sein, egal ob auf Grund von Mehrheiten oder auf Grund von "Experten-Meinungen" gefällt.
Gute Politik ist, wenn man die Wünsche der Bürger zusammen mit den erwartbaren Folgen und Risiken der Entscheidung berücksichtigt. Schlechte Politik ist, wenn man über die obigen beiden Punkten Ideale oder moralische Gesichtspunkte stellt. Es ist am Ende die Diskrepanz zwischen Verantwortungsethik (die ich bevorzuge) vor Gesinnungsethik (was aktuell gerne von Politikern, besonders von Grünen und Linken bemüht wird).