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Zitat von Nepumuk
Gerade das Glühlampenverbot ist doch ein Paradebeispiele für die Sinnhaftigkeit von Verboten. Erst das Verbot hat doch die Innovation bei den LEDs massiv voran getrieben. Die alte Technologie verschwinden und bietet Raum für Neues, viel besseres.
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Nein, die LED-Entwicklung lief schon länger, war aber eben zum Zeitpunkt des Glühlampenverbots noch nicht technisch und wirtschaftlich massentauglich; man hätte einfach ein paar Jahre warten können, dann hätten sie sich von alleine durchgesetzt (so wie sie sehr schnell die Leuchstofflampen verdrängt haben). So gab es aber mehrere Jahre den Zwang zu schlechten, teueren und Umweltschädlichen Produkten ohne Nutzen. Wäre die LED-Entwicklung an etwas unvorhergesehenem gescheitert, müssten wir immer noch die unseligen Leuchtstofflampen benutzen.
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Zitat von Nepumuk
Ein derart sachlich entscheidender Verbraucher, der alle Faktoren berücksichtig und dann die objektiv beste Wahl trifft, ist die totale Ausnahme und nur ein winziger, unbedeutender Anteil am Wirtschaftleben.
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Das Wort objektiv habe ich m.M.n. nicht benutzt, ist in der Funktionsanalyse auch nie ganz richtig. Die "Funktionalität", nach dem die meisten entscheiden, ist höchst subjektiv, und beinhaltet auch völlig sinnfreie Prioritäten wie z.B. die lackierten Stoßstangen bei Autos. Es ist aber eben ein Teil der individuellen Freiheit, sich auch für das objektiv nicht Beste entscheiden zu können und zu dürfen - denn diese Freiheit der Entscheidung schafft erst Akzeptanz.
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Zitat von Nepumuk
Für den Großteil der Menschen braucht es einfach klare Vorgaben seitens der Politik und das ist auch absolut sinnvoll.
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Das ist das paternalistische Menschenbild, das ich in den letzten Jahren bei vielen Politikern vor allem von den Rändern des politischen Spektrums sehe und ablehne: die Menschen sind eben keine Kinder, denen "mündige Politiker" vorgeben müssen oder sollen, was das "Richtige" ist. Für mich ist eine demokratisch gewählte Regierung als Diener der Wähler zu sehen, die die Wünsche der Mehrheit umsetzen soll (wenn auch unter Berücksichtigung von Minderheitenanliegen).