Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Man kann das sicher nicht ganz vergleichen, aber ich möchte bei der Gelegenheit daran erinnern, dass wir Deutsche diesen Sommer eine internationale Großveranstaltung ausrichten, an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).
In anderen großen Sportarten wäre das längst undenkbar – etwa eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft mit ausschließlich männlicher Beteiligung. Oder Olympische Spiele, bei denen nur Männer teilnehmen dürfen, und die Frauen dann, ähnlich wie die Paralympics, irgendwo und irgendwann eigene Meisterschaften haben.
Jedenfalls denken wir uns beim Volkssport Nummer 1 nichts dabei, dass die Fußballspielerinnen nicht Teil des Sommermärchens sein werden. Richtig wäre es, der FIFA und der UEFA mitzuteilen, dass sie sich ihre WM und EM sonstwohin stecken können, solange das nicht geändert wird.
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Also lieber Arne, so sehr ich Deine sportliche Expertise auch schätze, so sehr finde ich Deinen Ansatz der Rechtfertigung für diese Vergabe an das besagte Land doch sehr an den Haaren herbei gezogen.
Es geht hierbei aus weiblicher Sicht sicherlich um grundlegendere Angelegenheiten als ein splitting im Rahmen eines Fußballturniers.
Die Möglichkeit des Individuellen, Zugang zu Bildung und das Recht zur sexuellen Selbstbestimmung sind nicht unbedingt die Stärken der dortigen Kultur und somit für mich kurzfristig nicht vereinbar mit den Werten der westlichen Welt.
Aber, man soll ja Konflikte als Chancen wahrnehmen, vielleicht steckt bei dieser Vergabe ja doch mehr Wille zur Weiterentwicklung als man zu nächst vermuten könnte.