Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Gewiss. Auf diese Idee von Energieimporten sind bereits andere gekommen.
Energieimporte haben aber einen Haken: Sie sind teuer. Zu den Herstellungskosten kommen noch die Transportkosten sowie die teils erheblichen Transformationsverluste. Dieser teure Strom konkurriert auf unserem heimischen Strommarkt mit vor Ort erzeugter Energie, die erheblich billiger ist. Das wird ein zähes Geschäft.
Dazu kommen globale Erwägungen. Viele sagen ja, Klimaschutz müsse global gedacht werden, sonst brächte er nichts. Nehmen wir an, wir wollten Solarenergie aus der Sahara importieren.
Afrika ist selbst erst mit 30% seiner Haushalte elektrifiziert und an ein Stromnetz angeschlossen. Man kocht auf Holzfeuern, verstromt Kohle und bewegt sich mit Dieselmotoren. Wollten wir etwas für’s Klima tun, müsste zunächst Afrika selbst elektrifiziert werden. Erst danach macht es Sinn, überschüssigen Strom unter enormen Effizienzverlusten nach Europa zu exportieren. – Von dieser logischen Zwickmühle abgesehen, gibt es keine Solarparks in der Sahara, die sich über tausende Quadratkilometer erstrecken müssten. Auch im Jahr 2045 – dem Jahr unserer Klimaneutralität – wird es sie nicht geben.
Möglicherweise können Energieimporte dennoch einen kleinen Beitrag zur Energieblianz Deutschlands leisten. Im Großen und Ganzen werden wir jedoch mit dem Strom auskommen müssen, den wir selbst erzeugen.
|
Ich hatte ganz bewusst nicht Afrika erwähnt. Wir können es auch erstmal eine Nummer kleiner anrühren: Italien, Spanien, Portugal... da braucht es schon massive Investitionen, um die Stromtrassen zu bauen. Die Verluste kannst Du leicht berechnen, sind wenn ich mich korrekt erinnere in der Grössenordnung 10% plus/minus. Ein Solarpanel hat im Süden sicher mehr als 10% Mehrertrag als in D - das gleicht sich also nicht nur aus, es wird irgendwann wirtschaftlich. Abgesehen von den Schwankungen, die kleiner werden, je weiter ich die Erzeugung verteile. Und es würde auch in Gegenrichtung funktionieren.
Klar wäre Autarkie toll - heisst aber deutlich höhere Reservekapazitäten zu installieren als wenn man das räumlich besser verteilt.