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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Rechtsruck in Deutschland?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.01.2024, 09:41   #7761
happytrain
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von welfe Beitrag anzeigen
Dein Ernst? Ich möchte eigentlich nicht, dass in 1000 oder 2000 Jahren meine Nachkommen immer noch gebetsmühlenartig wiederholen müssen, wie sehr sie sich für die Politik eines Hitlers schämen ...

Ich definiere mich als deutsch - ohne jede Wertung -, weil ich deutsch spreche, auf deutsch denke und immer wenn ich in anderen Ländern bin feststellen muss, dass ich offenbar deutscher bin als mir manchmal lieb ist (nein, das Besetzen von Poolliegen mit Handtüchern meine ich jetzt nicht, eher ein planvolles Denken, Pessimismus, Pünktlichkeit, vielleicht auch "Besserwisserei", Halten an einer roten Ampel, auch wenn keiner kommt usw.) Das sind Dinge, die mir in dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, vermittelt und anerzogen wurden, so wie ein Italiener vielleicht lernt, die Dinge eher nicht zu ernst zu nehmen. Um jetzt alle Vorurteile aus der Schublade zu holen.

Hitler und seine völkische Rassenlehre sind Bestandteil der Geschichte des Landes, in dem ich geboren und aufgewachsen bin und lebe. Bestandteil meiner kulturellen Identität ist er nicht und die Erfahrungen mit ihm sind es auch nicht.

Fand ich übrigens auch schlimm, denn nach der Logik müsste ich ja meinen Schülern, die eine andere kulturelle Identität aufweisen, die Erfahrungen mit Hitler nicht näher bringen... Das würde einigen Eltern sehr gefallen.

Hierzu noch eine Erfahrung aus dem Schulalltag: Es gab in dem laufenden Schuljahr bislang drei Klassenkonferenzen, alle drei für das Zeigen des Hitergrußes, das lautstarke Verherrlichen nationalsozialistischen Gedankenguts, das Herunterreißen und Zerstören von Plakaten, die im Religions- oder Geschichtsunterricht zum Thema Judentum in Deutschland angefertigt worden waren, das Malen von Hakenkreuzen. Die Eltern äußerten ihr völliges Unverständnis für die verhängten Maßnahmen (wie das Erneuern der Plakate), wir würden Hitler völlig falsch darstellen und sie seien stolz auf ihre Kinder. Ich zitiere einen Vater: Wenn Hitler alles richtig gemacht hätte, würde jetzt nicht mein Volk in Gaza sterben (nein, er ist kein Palästinenser, sondern Syrer).
Ich bin seit 23 Jahren im Schuldienst, so etwas hatten wir noch nie. Ja, wir haben einen "Rechtsruck", nur nicht aus der erwarteten Ecke...
Genau das möchte ich auch nicht. Sensibel damit umgehen okay, aber sobald irgendetwas national oder in Richtung kulturelle Identität geht (z.b Flagge aufhängen ….) die braune Keule zu schwingen, geht mir zu weit und toleriere ich auch nicht mehr.
Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich arbeite in der Forensischen Psychiatrie §64. Wem das nichts sagt, darf googlen. Hier sind zu 65% arabisch verwurzelte kriminelle Straftäter untergebracht. Was wir täglich erleben in Bezug Judenhass, offen geäußerte Hasstiraden bis Übergriffe auf den ein oder anderen Homosexuellen, habe ich in den nu 15 Jahren dort nie erlebt.
Bestimmt ist dies aber NUR eine Phase und geht bestimmt wieder vorbei. Wer mal hospitieren möchte um dies ausserhalb seiner Blase zu erleben, darf sich gerne melden. Übrigens, über die Demos haben die auch eine Meinung. Wir thematisieren ja so Alltagsdinge ausserhalb der Mauern auch in Gruppentherapien. Aber das gebe ich jetzt mal nicht von mir, was da für Parolen kommen.
Ich denke auch, unser kleinstes Problem wird in den kommenden Jahren die AFD oder ein paar verschwurbelte Rechtsfanatiker der Gruppierungen sein. Das sind längst die kleinere nationalistische Gruppierung in Deutschland. Offene Aussagen über die Vereinahmung Deutschland durch den Islam gab es in der Vergangenheit zuhauf in den islamistisch radikalen Gruppen.
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