03.01.2024, 19:17
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#2231
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Szenekenner
Registriert seit: 01.09.2021
Ort: Berlin
Beiträge: 1.242
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Zitat:
Zitat von Antracis
Zumindest nicht von mir.
Vielleicht bin ich da durch meinen Beruf auch vorbelastet, wo die Sprache das wichtigste Arbeitsmittel ist, aber ich bin überzeugt, dass sich unsere Sprache und unser Denken wechselseitig beeinflussen, deshalb bin ich da auch ziemlich penibel und merke aber selbst auch immer, wie fehlbar ich da bin.
Damit meine ich jetzt ausdrücklich auch nicht, dass jemand der beispielsweise einen abwertenden oder sagen wir mal großzügig ungeschickten Begriff benutzt, der eine Gruppe abwertet, auch zwingend die Abwertung "gedacht" hat. Man ist sich ja nicht immer der Wirkung seiner Sprache bewusst. Aber dann hat man in der Regel nicht wirklich drüber nachgedacht.
Ich kann mich noch aus meiner Schulzeit an einen Biologielehrer erinnern, der in einer Diskussion ernsthaft darauf hinwies, dass der Begriff "Neger" ja ein "biologischer Rassenbegriff" , nämlich eben der einer "negriden Rasse" sei und damit eigentlich ein Fachterminus und somit kein Schimpfwort. Die Empfindung der so bezeichneten Schülerin schien ihm da sekundär.
Vielleicht ein extremes Beispiel. Schöner (und subtiler) finde ich die Diskussion, zumindest zuletzt in den Medien von mir wahrgenommen, dass sich zunehmend (vor allem) Menschen, die in Deutschland geboren sind, deren äußere Erscheinung aber auf eine andere Herkunft hindeutet, daran stören, dass in nahezu jedem Gespräch die erste Frage "Wo kommst Du eigentlich her ?" ist, ohne das es dazu einen Anlass gab. Das wurde dann unter dem Thema Alltagsrassismus thematisiert.
Da kann man nun drüber diskutieren und streiten und seine Beweggründe für die Frage darlegen und rechtfertigen, oder aber auch einfach erstmal anerkennen, dass es die Betroffenen stört und darüber nachdenken.
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Ja. Vielleicht ist man ja in Berlin besonders sensibel mit diesen Themen.
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