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Zitat von Klugschnacker
Damit wäre ich einverstanden.
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Schön, daß wir auch mal zusammenfinden
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Auch für Deine Strategie der kleinen Schritte (öfter mal eine neue Heizung einbauen) gälte das Klimaschutzgesetz. Es legt fest, wie viel CO2 der Gebäudesektor in den kommenden Jahren jeweils maximal ausstoßen darf.
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Die Emissionsziele sind verbindlich für jedes einzelne Jahr gesetzlich festgelegt. Die Grafik unten zeigt alle Sektoren und deren Emissionspfade. Der Gebäudesektor ist lila dargestellt (dritte Linie von unten):
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Verfehlt ein Sektor das Emissionsziel, ist innerhalb von drei Monaten vom zuständigen Ministerium ein Sofortprogramm vorzulegen, welches die Einhaltung der Zielvorgaben sicherstellt.
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Nun, die dargestellten Ziele sind eben Ziele: d.h. Wünsche, was man erreichen möchte. Die Frage ist immer, wie und ob überhaupt diese erreicht werden können bzw. sollen.
Interessant finde ich z.B., daß bis 2030 im Gebäudesektor über 60 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden sollen. Laut Graichen wurde vom Heizungsgesetz ein Effekt von maximal 10 Millionen erwartet. Woher sollte eigentlich der Rest kommen? Wie realistisch sind dann diese Ziele? Wenn die geplanten Maßnahmen nicht auf dem richtigen Pfad sind, woher sollen die genialen Ideen für ein effektiveres Sofortprogramm, das in kürzerer Zeit das gleiche Erreichen soll - und wenn es diese Ideen gibt, warum nicht gleich diese machen? Ist mir zu viel hoffnungsbasiertes Wunschdenken als pragmatisches Vorgehen.
Für CO2-Reduktion im Gebäudesektor würde ich etwa so vorgehen:
Gebäudebestand statistisch analysieren, um Kategorienweise mögliche kleinschrittige Effekte zu quantifizieren (also dichte Fenster/Türen, Brennwert statt Uraltkessel, Dachdämmung, u.ä.m.), und die jeweils durch einfache Sanierung erreichbare Verbesserung abschätzen. Die Kategorie, in der der größte CO2-Effekt in der Summe ergibt, wird zuerst bzw. stärker gefördert, um schell eine Summe von kleinen Verbesserungen zu triggern.
Hochpreisige Förderungen würde ich bevorzugt im Neubaubereich einsetzen, weil einerseits dort die höchste Effektivität zu erreichen ist (weil alles besser aufeinander abgestimmt werden kann), andererseits dadurch die Anzahl der Neubauten auch erhöht werden kann, weil dann Bauen nicht unnötig teuer und eher rentabel wird (z.B. höhere Förderung im sozialen Wohnungsbau als im Eigenheim).