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Zitat von welfe
Wie viele Vertriebene haben damals die Vertreibung aus den Ostgebieten als Flucht in einen „Heimatstaat“ empfunden?
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Keine Ahnung, aber da wo die Schwiegereltern aufgewachsen sind, in Königsberg, sagt der Name "Ostpreussen" schon, dass es als östlichste Provinz zum Land Preussen gehört hat bis 1945, was historisch den deutschen Ordensstaat abgelöst hat. Sie haben ausserdem ihre deutsche Staatszugehörigkeit und deutsche Volkszugehörigkeit etc. behalten. Mein kriegsveletzter Schwiegervater hat sich in Berlin nach der Rückkehr aus der Gefangenenschaft ein Uhren/Schmuck-Geschaft neben dem KaDeWe aufgebaut und Königsberg nicht nachgetrauert, vielmehr bedauert, dass der Einzug in die Armee und der 2. WK ihm beruflich die Studienmöglichkeit an einer Uni genommen haben.
Es hing sicher auch von der sozialen Schichtzugehörigkeit und dem Beruf ab. Wer in den Ostgebieten grosse eigene Ländereien, Grundstücke besass (Adel und Gutsherren) und nicht in einem Arbeiter-/Dienstleistungsberuf arbeitete, hat den Verlust viel schwerer getroffen und das sicher anders empfunden. Vor allem diese Gruppe pflegte die Vertriebenenverbände der Nachkriegszeit. Meine ostpreussischen Schwiegereltern hatten dazu keinen Bezug.
Das sind doch alles wesentliche historische Unterschiede zu Palästina und den staatenlosen Palästinensern in den von Israel völkerrechtswidrig okkupierten Gebieten. Und gerade wegen des 2. Weltkrieges wurde danach das Völkerrecht erweitert, gegen das Israel verstösst.