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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 24.10.2023, 23:05   #12105
Siebenschwein
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 3.029
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wie lange wissen wir das jetzt – nachhaltige Nutzung der Ressourcen, geschlossene Materialkreisläufe, Klimaneutralität, nachhaltige Landwirtschaft etc. blabla? 50 Jahre?

Die Frage stellt sich, ob wir das nicht wollen oder nicht können. Du scheinst zu glauben, dass wir das können, aber nicht wollen. Wir könnten aber die Entdeckung machen, dass wir nicht können, selbst wenn wir wollten.

Beispielsweise können wir nicht die weltweite intensive Landwirtschaft einschränken, selbst wenn wir erkennen würden, dass sie die Welt der kommenden Generationen zerstört.

Wir können auch nicht die Bauwirtschaft stoppen, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten gehört. Irgendwo müssen die nächsten 3 Milliarden Menschen ja wohnen.

Wir können auch nicht die Waldbrände stoppen, die sich für jedes Grad globaler Erwärmung vervierfachen werden und gewaltige Mengen CO2 in die Atmosphäre entlassen – zusätzlich. Und so weiter.
Naja… das im Detail hier zu behandeln ist sicher das falsche Forum. Aber ja, ich habe mir meinen Optimismus bewahrt, dass wir die meisten globalen Probleme lösen werden können.
Ganz kurz: Landwirtschaft ist nicht per se böse. Aber da müssen wir ran, klar. Doch auch dort lassen sich die schlimmsten Auswüchse relativ einfach bekämpfen, wenn man will.
Bauindustrie: die Emissionen kommen aus der Zementindustrie. Die zu decarbonisieren wird eine riesige Anstrengung- aber da ist man dran, die Prozesse zu entwickeln, genauso wie beim Stahl.
Waldbrände werden uns beschäftigen, klar. Genauso wie der Permafrost. Das sind unschöne Effekte- aber deswegen die Hände in den Schoss zu legen und zu resignieren ist der falsche Weg. Und dass Wachstum qualitativ statt quantitativ stattfinden kann, hatte ich schon mehrfach geschrieben. Ein Blechnapf kostet ein Vielfaches von 50 latexbeschichteten Pappbechern- Deinen Coffe Togo kannst aus beiden trinken, aber einer belastet die Umwelt deutlich weniger wenn Schrott und erneuerbare Energie zur Herstellung verwendet werden.
Aber wir müssen auch akzeptieren, dass der Mensch seit der Urgesellschaft in seine Umwelt eingreift und sie verändert. Die entscheidende Frage ist, wieviel Veränderung wir akzeptieren und welche Werte Priorität haben.
Interessant ist z.B. wenn in der Schweiz ein abstrakter „Landschaftsschutz“ gegen Windkraft ausgespielt wird. Klassisches Nimby-Denken. Aber solche Fragen werden uns als Gesellschaft, die Philosophen und vor allem die Gerichte noch sehr lange beschäftigen.
Am Ende kann ich Dir als ehemaliger Ossi glaubhaft bestätigen, dass eine Wirtschaft ohne Gewinnabsicht und vor allem ohne Konkurrenz nicht auf Dauer funktioniert. Das muss man behalten, die Gesellschaft muss aber die Spielregeln und die Werte, für die wir Geld ausgeben wollen, völlig neu definieren.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
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