Ich halte das Argument der grundsäatzlichen Freiheit - nicht nur beim Essen - für ziemlich verlogen. Im Prinzip habe ich auch heute keine Freiheit, sondern darf weder Hunde schlachten, noch Menschenfleisch konsumieren (um mal Extrembeispiele zu bringen). Aber mit diesen Verboten und Konventionen hat kaum jemand ein Problem, weil er das sowieso einhält und das Gefühl, etwas zu verlieren, nicht besteht. Anderes interessantes Beispiel: Gänsestopfleber. Für uns eher undramatisch, das zu verbieten - in Frankreich und der Westschweiz wäre das politischer Selbstmord. Dabei liegen die Kulturen doch eigentlich recht nah beianander, denkt man.
Es ist also immer eine Frage der Perspektive - was der eine gern abschaffen möchte, will der andere unbedingt behalten. Und die Abwägung der Werte (Tierschutz, Klima etc) gegen die individuelle und punktuelle Freiheit wird uns immer beschäftigen. Wer mit dieser Diskussion ein Problem hat, kann sich schon mal einen Vorrat Herztropfen für den Rest seines Lebens besorgen. Vorherzusagen, dass ein paar Populisten damit zuverlässig Themen haben werden, ist auch keine grosse intellektuelle Leistung.
Also was bleibt uns überig? Ruhe bewahren und Veränderungen auch mal annehmen. Aber wie wir ja alle wissen, die Deutschen hassen vor allem zwei Dinge: Stagnation und Veränderung
