Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die PTO hat dem nichts entgegenzusetzen.
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Du hast hier aber nun natürlich auch die Leuchttürme der Langdistanz als Gegenbeispiele gebracht. Sind Zuschauer vor Ort für eine gute Triathlon Profi Veranstaltung wirklich so wichtig? Oder sind sie eher für das Gefühl?
Ist glaub ich eher so ein Henne / Ei Ding.
Die PTO Rennen sind ja durch die Leistungsdichte eigentlich schon spannend. Jetzt nicht zwingend im Kampf um den Sieg, aber dahinter gibt es doch schon berichtenswerte Rennentwicklungen. Und die gibt es eben, weil es sich für die Profis aufgrund der Preisgelder und des Rankings "lohnt" auch um Platz 5 bis 10 zu kämpfen.
Nur muss man das irgendwie eben auch erklären und einfangen und darstellen. Zeige ich eben 18km lang einen souverän vorne laufenden Frodo, ist es eben gähnend langweilig. Schaffe ich aber zB den furiosen Lauf eines West, die Aufholjagd eines Sam Long, eben die ganze Dynamik im Rennen an sich Einzufangen und vor allem auch zu emotionalisieren schaffe ich ein tolles Produkt. Und vor allem habe ich durch die Länge des Rennes durch Kommentatoren, Einspieler, Hintergrundberichte genau dieses Mitfiebern zu generieren. Und habe ich die Stars medial aufgebaut, werden denke ich auch die Leute zu den Rennen kommen, um ihre Stars Live zu erleben.
Nichts anderes ist doch bei Ironman passiert bzw. machte doch den IM Hawaii so besonders. Die Top Leute sind sich doch das ganze Jahr wettkampftechnisch aus dem Weg gegangen und es gab eben dieses eine Rennen auf Hawaii, wo sich die besten der besten Aug in Aug gegenüberstanden. Dazu eben die Randgeschichten der Deutschen Überbiker wie Hellriegel, Stadler und Kienle, die Rückstand aus dem Wasser aufholen und Vorsprung für den Lauf herausfahren und ins Ziel retten mussten. Es gab einfach eben diese Geschichten zu den Sportlern und man fieberte mit. Reicht es für Raelert, oder kann Macca vorbeiziehen, rettet Sebi seinen Vorsprung ins Ziel, kann Patrick Lange die enteilten Superradler mit nem grandiosen Lauf noch ein- oder überholen?
Es fehlt eben nicht an den Rennen oder Typen. Es fehlt einfach an den übertragenden Emotionen. Wir haben die norwegischen "Wissenschaftler", das Wattmonster Ditlev, das "Großmaul" Funk, den Altmeister Frodo, einen Wahnsinnsläufer West. Man muss diese Geschichten aber auch erzählen und zeigen und nicht nur einen winzigen Aspekt des Rennens im souverän Führenden.