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Dass es den Dänen erst jetzt gibt, kann man so nicht sagen. Vingegaard hat bereits vor zwei Jahren bei seinem Tour-Debut am Mount Ventoux das erste Mal dafür gesorgt, dass man Pogacar am langen Berg entscheidend hat abreißen gesehen.
Pogacar verfügt über den besseren Antritt und die höheren anaeroben Fähigkeiten, was ihm auf kurzen Anstiegen bis 20min einen Vorteil verschafft, sofern er ohne große Vorbelastung diesen Zeitbereich entfalten kann.
Vingegaard hat aufgrund seiner angeblich (und sicher diskutierbaren) höheren VO2max Vorteile im aeroben Bereich, was sich bei langer Renndauer und langen und hohen Anstiegen bezahlt macht. Eine hohe VO2max ist kein Garant für Bestleistungen vor allem im Rundfahrtsradsport, aber dennoch die Voraussetzung.
Und Vingegaard hat Vorteile in der Aerodynamik. Tatsächlich könnte man das flache Zeitfahren als kleine Schwäche von Pogacar bezeichnen, vor allem in Anbetracht seiner anderen überragenden Fähigkeiten. Er bringt die Schultern nicht so zusammen wie etwa ein Evenepoel oder Vingegaard. Die Zeitfahrer sprechen davon, dass man sich die Ohren mit den Schultern zuhalten solle. Dieser Unterschied in der Position ist auch sehr schön bei van Aert (sehr schmal) und van der Poel (sehr breit) zu beobachten. Van der Poel kann deshalb auch bei den Hochgeschwindigkeitssprints nicht ganz mithalten, obwohl er wattmäßig ganz vorne ist.
Was alles nichts daran ändert, dass Doping im absoluten Spitzenausdauersport alles andere als unwahrscheinlich ist.
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