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Alt 27.06.2023, 09:31   #391
Rausche
Szenekenner
 
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Registriert seit: 03.01.2017
Beiträge: 610
Dann will ich auch mal was Berichten.


Mittwoch - Samstag


Ich kam am Mittwoch bei meinem Homestay in Hilpoltstein an und wurde sehr herzlich empfangen. Meine Gastfamilie hat sonst eigentlich nicht viel mit Triathlon am Hut aber wenn Challenge ist finden sie es immer super spannend.
Am Donnerstag ging es mit dem Rad nach Greding um zu gucken ob die 1 Fach Schaltung mit 56 Zähnen wirklich ne gute Idee war. Mit meiner 11-34 Kassette gings aber ganz gut.
Allerdings hab ich mich gefragt wo genau die Strecke so schnell sein soll. Super schöner Asphalt aber auch nie richtig Flach und schon Windanfällig. Dazu auch die ein oder andere scharfe Kurve. Nach dem Mittag dann zur Messe und vor lauter quatschen die Zeit total vergessen. Nach 4h in der prallen Sonne war ich dann auch gut durch. Viel zu essen und trinken gabs dabei auch nicht. Das war nicht so optimal aber es war einfach super cool. Abends wollte mein Gastvater unbedingt den Nightrun von Hip nach Roth (11km) Laufen. Es ist immer sein längster Lauf des Jahres und ich wollte ihn unbedingt begleiten und das mit ihm zusammen machen. Mit einer 5:30 Pace ging es dann gut gelaunt Richtung Roth. Die Stimmung und Strecke waren sehr schön.
Freitag war eigentlich nur ein kurzes Schwimmen im Kanal geplant. Es war super voll, die Leute kamen mit Reisebussen. Trotzdem eine total entspannte und schöne Stimmung, so ganz alleine find ich Freiwasser eh immer unheimlich. Danach noch mit bekannten am Zeltplatz getroffen und dabei noch viele andere bekannte Gesichter entdeckt. Die Zeit verging wieder wie im Flug. Abends war ich mit meinem Gastvater dann noch für 2 Stündchen bei der Stadtfeier in Roth. Auch das war wieder ein schönes Erlebnis mit toller Stimmung.
Samstag dann Aktivierung, Briefing, Check-In. Beim Briefing wurde es schon schwierig mit Parkplätzen in Roth. Leider war die Einweisung in der prallen Sonne, mehr Informationen als in der PDF die vorher verschickt wurde gabs dann auch nicht. Check-In ging schnell und problemlos.
Für mich waren diese Tage total besonders. Diese Herzlichkeit und Atmosphäre habe ich so im Triathlon noch nicht erlebt, egal ob Nachbarn oder die Menschen im Supermarkt man hatte nie das Gefühl zu stören und wurde oft interessiert befragt.

Raceday

Leider mit Halskratzen und leichten Gliederschmerzen aufgewacht.
Kurz vor 5 Uhr war ich in der Wechselzone. Es war noch recht leer und zusammen mit der Musik war das der erste Gänsehautmoment des Tages. Plötzlich kam der Felix Walchshöfer vorbei und hat sich nach meinem befinden erkundigt und ein gutes Rennen gewünscht. Wahrscheinlich auch einmalig.

Schwimmen
6:50 war mein Schwimmstart. Schon die 5' vor der Leine waren ziemlich nervig, ständig Tritte und Gedränge. Lars Wichert (2. schnellster AGler) wurde dabei 1' vor Start versehentlich der Neo geöffnet.
Dann der Startschuss, volles Gekloppe. Nach 200m wurde ich dann unter Wasser gedrückt und hab Panik bekommen. Ich hab versucht ruhig auszuatmen aber ich konnte einfach nicht mehr einatmen. Brustschwimmen ging im Getümmel nicht und ich hab irgendwie versucht den Kopf über Wasser zu halten und mich zu beruhigen. Dann ging es zum Glück auch recht schnell wieder. Das Gedränge blieb. Der Wellenstart in Frankfurt letztes Jahr war viel viel entspannter und schöner.
Von den Zuschauern habe ich beim Schwimmen kaum etwas gemerkt.
Die Schwimmzeit war dann mit 1:01 leider nicht so schnell wie gehofft.

Rad
Die guten Radgruppen verpasst. Die Beine waren auch nicht so richtig gut drauf.
Aber die Stimmung an der Strecke war der Wahnsinn. Gefühlt wurde man über die ganze Strecke gebrüllt und ich hatte einfach ein Dauergrinsen im Gesicht. Den Solarer Berg werde ich nie vergessen, einfach unglaublich. Da kullerte dann auch ein Tränchen, ich bekomme auch jetzt noch feuchte Augen wenn ich Bilder oder Videos von dort sehe. Ansonsten ging die Zeit schnell rum. Es waren meiner Meinung nach viele Kampfrichter unterwegs und es wurde meist auch sehr Fair gefahren.
Nach 4:35h erreichte ich dann T2. Meine Leistung war nicht wie erhofft. 218 Watt / 232 Watt NP - 38,8km/h.

Laufen
Auch hier fühlte ich mich nie so richtig gut. Habe meine geplante Pace verworfen und bin komplett nach Gefühl gelaufen. nach 2-3km habe ich Arne kurz gesehen.
Ich hab total unterschätzt wie lang dieser Kanal wirklich ist. Das hat sich alles ganz schön gezogen. Mit Flachy im Nacken wollte ich aber auch nicht klein beigeben und hab mich im mentalen und körperlichen Kampf über die Strecke gequält. Sub9 war definitiv noch greifbar aber es durfte auch nicht mehr viel schief gehen und ich durfte nicht stehen bleiben. Also immer voran. Stimmung an der Strecke war toll. 10km vor Ziel dann nochmal auf die Uhr geguckt. 10km und noch 50' für sub9, nen 5er Schnitt wird wohl machbar sein. Die Rechnung hatte ich ohne Büchenbach gemacht. Es ging plötzlich nur noch Bergauf die Pace stieg auf 5:30. Den anderen Läufern stand der "Spaß" ebenfalls ins Gesicht geschrieben. Leider konnte ich die letzten Kilometer nicht so richtig genießen. Erst als ich den grünen Teppich im Stadion betreten habe kehrte langsam Erleichterung und Freude auf. "Endlich zu Ende" war mein Gedanke.
Nach 3:12h konnte ich endlich stehen bleiben.

Gesamtzeit 8:53 und total Happy.

Im Ziel fragte mich dann noch ein Junge ob ich auf seinem T-Shirt unterschreiben kann, er hatte mich schon auf dem Rad gesehen und findet es total cool mich hier jetzt auch zu sehen. Das war alles so emotional das mir beim schreiben direkt wieder die Tränen kommen. Die Helfer waren großartig und unbeschreiblich freundlich.
Es war meine 4. Langdistanz und mit Abstand die schönste und emotionalste. Ich werde diese Wettkampfwoche nie vergessen und habe mir auch fest vorgenommen als Zuschauer zurückzukommen.
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