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Alt 10.06.2023, 19:09   #10993
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Ist es nicht andersherum ebenso Erpressung von Arbeitnehmern im ÖPNV zu verlangen auf Ihr Streikrecht zu verzichten und so auf angemessene Entlohnung zu verzichten?
Tun sie das? Und kann man angemessene Entlohnung tatsächlich nur mit Streiks erreichen? Ich habe vielmehr den Eindruck, daß Streiks oft einfach rituelle Begleitzeremonien zu den Tarifverhandlungen sind. Aber vielleicht fehlt mir auch das Verständnis, wieso die Streiks von Bahnen z.B. den Arbeitgeber irgendwie wehtun sollten - keiner von denen bekommt weniger Gehalt, wenn die Züge drei Tage lang nicht fahren, es leiden ja ausschließlich die "Normalbürger".
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Übrigens sind ja Werksstilllegungen in der Industrie eben auch zulasten von Kund:innen die dann länger auf Ihre Produkte warten müssen. Da wird auch nichts unter den Parteien direkt ausgetragen.
Das sind aber sehr indirekte, stark verzögerte Wirkungen; wenn ein Stahlwerk streikt, merkt davon der Fahrradhändler oder -käufer kaum etwas. Das ist ja der wesentliche Unterschied.

Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Ich halte es für ebenso falsch die Arbeitnehmer über den Umweg der verärgerten Kun:innen zu erpressen. Alles was Du geschrieben hast muß auch die Arbeitgeberseite beachten. Die hat da die gleiche Verantwortung!
Womit verärgert der Arbeitgeber den Bahnpassagier? (außer mit den unzuverlässigen Bahnen und überhöhten Preisen, die aber wenig mit der Entlohnung zu tun haben).
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Wenn die moralische Verpflichtung nach Deiner Meinung so problematisch ist müsste ja auch die Arbeitgeberseite ebenso dieser Verpflichtung nachkommen und die Mitarbeiter entsprechend entlohnen.
Der moralische Aspekt war mir speziell im Gesundheitwesen relevant. Dort ist die Entlohnung der Ärzte nicht gerade das größte Problem. Ansonsten ja, es ist natürlich eine moralische Pflicht, eine angemessene Entlohnung zu bezahlen - soweit es die Mittel und die wirtschaftliche Lage hergeben. "Angemessen" ist halt schwer so zu definieren, daß alle gleich zufrieden sind, daher sind natürlich die Tarifverhandlungen wesentlich.

Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Du versuchst hier, nach dem wie ich es verstehe, gerade die Mitarbeiter mit Ihrer moralischen Verpflichtung zu erpressen.
Wie gesagt, Moral ist im Gesundheitswesen ein Aspekt für mich. Und nur weil ich eine Meinung habe, erpresse ich niemanden.
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Es kann aber auch sein daß das gar nicht Deine Meinung ist, sondern nur ein Blickwinkel aus dem man die Sache betrachten könne.
Meine Meinung ist halt ein möglicher Blickwinkel, die Sache zu betrachten. Es gibt viele andere mögliche, und auch je nach Branche sehr unterschiedliche. In meinem Beruf finde ich, daß wir Ingenieure sehr großzügig entlohnt werden hier im Südwesten bei einer großen internationalen Firma, und mir fiel nie ein, mir über die Höhe des Gehalts groß Gedanken zu machen, solange am Monatsende immer Geld übrig ist. In meinem Bereich hat kaum einer je bei einer IG-Metall-Aktion mitgemacht; ich fühlte mich auch kaum je von denen echt repräsentiert. Wenn überhaupt, spielen die Arbeitsbedingungen (Sicherheit, Arbeitsmittel, Flexibilität, Vertrauen und Selbständigkeit) eine viel größere Rolle, als paar % mehr oder weniger Geld. Und in der (ähnlich gelagerten) Firma meiner Frau, wo ca. 500 € Gehaltskürzung im Gespräch war, haben die Leute statt Streik mit den Füßen abgestimmt, und die Leistungsträger wechselten in Scharen zur Konkurrenz - das hat auch gereicht, die Gehaltskürzung zurückzunehmen.
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