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Zitat von Schwarzfahrer
Streiks, die sich direkt gegen den "Verhandlungspartner" richten, also z.B. Werksstillegungen, die Einnahmeausfälle für den Arbeitgeber verursachen, sind der eigentliche Sinn von Streiks, wie sie erfunden wurden; wobei im Kern jeder Streik eine Erpressung ist. Aber in solchen Fällen tragen es rein zwei direkte Gegner untereinander aus.
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Ist es nicht andersherum ebenso Erpressung von Arbeitnehmern im ÖPNV zu verlangen auf Ihr Streikrecht zu verzichten und so auf angemessene Entlohnung zu verzichten?
Übrigens sind ja Werksstilllegungen in der Industrie eben auch zulasten von Kund:innen die dann länger auf Ihre Produkte warten müssen. Da wird auch nichts unter den Parteien direkt ausgetragen.
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Zitat von Schwarzfahrer
Streiks im öffentlichen Dienst haben m.M.n. diesen Effekt nur marginal; den Schaden wie auch die Funktionsnachteile durch ausgefallene Arbeit trägt nicht der Arbeitsgeber sondern der Steuerzahler, also alle. Und ich habe Probleme damit, den Arbeitgeber über den Umweg von verärgerten Kunden zu erpressen.
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Ich halte es für ebenso falsch die Arbeitnehmer über den Umweg der verärgerten Kun:innen zu erpressen. Alles was Du geschrieben hast muß auch die Arbeitgeberseite beachten. Die hat da die gleiche Verantwortung!
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Die Motivation der Streikenden kann ich ja nachvollziehen - aber ich sehe es halt kritisch weil die Kollateralschäden an Unbeteiligten m.M.n. unverhältnismäßig hoch sind. Im Gesundheitswesen ist es m.M.n. sogar moralisch hoch problematisch - man kann keinem Menschen die medizinische Behandlung verweigern.
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Wenn die moralische Verpflichtung nach Deiner Meinung so problematisch ist müsste ja auch die Arbeitgeberseite ebenso dieser Verpflichtung nachkommen und die Mitarbeiter entsprechend entlohnen. Du versuchst hier, nach dem wie ich es verstehe, gerade die Mitarbeiter mit Ihrer moralischen Verpflichtung zu erpressen.
Es kann aber auch sein daß das gar nicht Deine Meinung ist, sondern nur ein Blickwinkel aus dem man die Sache betrachten könne.