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@Noam
Das ist eine schöne Zusammenfassung. Allerdings kann man die Begriffe nur verwenden bzw. sie punktuell abarbeiten, wenn man sich über deren Bedeutung im Klaren ist. Also etwa was ein Fakt ist, wie eine schlichte Aussage oder derer wie im vorliegenden Fall dutzende Aussagen unterschiedlicher Personen mit gleichem Inhalt spätestens nach gerichtlicher Prüfung zu einem Fakt werden können. Oder was es aus psychologischer Sicht für junge Mädchen bedeutet, wenn sie sich in einer Situation wiederfinden, wo sie neben Alkoholeinfluss und der Aussetzung eines erheblichen Machtgefälles (autoritäre mit allen Wassern gewaschene Rekrutierungschefin, angsteinflößende Bodyguards und dann der Überstar) aller Sinne beraubt und in ihrer Willensäußerung maßgeblich eingeschränkt werden. Und ich spreche da gar nicht von Betäubungsmitteln wie KO-Tropfen, deren Nachweis in der Tat sehr schwer ist.
Und wenn man sich diese Vorgehensweise und die widerliche und ungeheuerliche Systematik, die dahintersteckt, vor Augen führt und dann immer noch davon spricht, dass man das abseits einer strafrechtlichen Bewertung moralisch in Ordnung finden kann, hat man nicht nur die Bedeutung von "MeToo" nicht verstanden.
@Sybenwurz: Aus genau diesem Grund lassen sich viele Bands nach einem Konzert Prostituierte aufs Zimmer kommen, weil es da kein Missverständnis über die Einvernehmlichkeit geben kann. Der Vergleich, egal wie sehr man ihn auch abschwächt, von Prostituierten mit naiven jungen Groupies, die in den meisten Fällen wirklich nur die Nähe zum Star und nicht mehr suchen, ist auch widerlich.
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