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Zitat von keko#
Das reicht nicht. Staaten müssen international aktiv und intensiv eingreifen, um für bessere Chancengleichheiten zu sorgen.
Wenn du in Stuttgart-Degerloch als Sohn eines Abteilungsleiters beim Daimler und einer Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt geboren wirst, muss du schon vieles falsch machen, um kein halbwegs gutes Leben zu erreichen und ein Eigenheim mit eSUV zu besitzen.
Blickst du irgendwo in einer Blechhütte in Indien das erste mal in die Sonne, ist es schlicht ein Wunder, wenn du am Ende mit dem Degerlocher Sprößling gleichziehst.
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Bevor sich Staaten international für Chancengleichheit sorgen, müssen sie dafür zu Hause sorgen. Wer in Stuttgart Feuerbach als Sohn einer Langzeitarbeitslosenfamilie aufwächst, und in der Hauptschule landet, hat ebensowenig Chance auf Eigenheim mit eSUV, wie der Inder aus der Blechhütte. Ein Inder, der als Sohn eines Abteilungsleiters im Forschungszentrum in Bangalore aufwächst, hat mehr Chancen dafür. Übringens hat in Deutschland die soziale Herkunft überdurchschnittlichen Einfluß auf den späteren Werdegang - wir haben also viel vorm eigenen Haus zu kehren, bevor wir die Welt außerhalb verbessern. Wenn jedes Land intern für die besten Chancen für alle sorgt, ist schon sehr viel erreicht - und das muß das erste Ziel sein; internationale Chancengleichheit kommt weit dahinter, und hat viel mit Verträgen zwischen Staaten zu tun, die wiederum von den Politikern beider Seiten abhängen; das liegt bei weitem nicht allein in unserer Hand.
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Zitat von keko#
Das fatale (und hier sind wir beim Rechtsextremismus und Rassismus) ist, dass der Stuttgarter womöglich denkt, er hätte das erreicht, was er erreicht hat, weil er sich dorthin gearbeitet hat (stimmt natürlich zum Teil). Hauptgrund war aber, dass er am richtigen Ort auf diese Erde gefallen ist.
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Natürlich hat es viel mit Glück oder Pech zu tun, wo man geboren wird, wie auch ob man einen Behinderung, chronische Krankheit o.ä. einfängt, u.s.w. - that's life. Entscheidend ist nicht, diese Unterschiede auszugleichen, sondern aus der jeweiligen Situation das Bester rausholen zu können, was die eigene Anstrengung möglich macht. Das hat aber zuerst mit den lokalen Bedingungen zu tun, nicht mit den internationalen.