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Alt 30.04.2023, 17:17   #5261
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 06.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.642
Jawoll! Gestern war so n Tag, wegen dem man den ganzen Ausbildungsaufwand bei der Bergwacht auf sich nimmt.
Der Verein hat nie riesige und unglaublich vielseitige Übungs-, Trainings- und Ausbildungshalle, die so gigantische Möglichkeiten bietet, dass sie bereits patentiert ist und der kanadische Ableger Gebühren dafür abdrücken muss, sie zu kopieren.
Alles, was in irgendner Weise mit Katastrophenschutz, Rettung, Sondereinsatzgedöns, Spezialeinheit und und und zu tun hat, findet hier Möglichkeiten zur Schulung.
Bis hin zu Höhlenrettung, Klimakammer bis -20°C und Möglichkeit, gleichzeitig dazu ein Windchen wehen zu lassen, so dass die Temp mit Windchill bei -60°C liegen, die Möglichkeit, ein Becken zu fluten, darin Strudel, Gegenstrom und sonstwas zu generieren oder auch ne Eisschicht aus Kunststoff aufzulegen, die dann wirklichkeitsgetreu trägt bzw. natürlich einbricht, Rettung von Gleitschirmfliegern aus Bäumen oder Simulation von Offshore-Rettung von Containerschiffen und was weiss ich noch.

Jou gut, wir waren zu schnöden Luftrettung dort.

Geht easy los, ein- und aussteigen. Es ist dabei interessant, mit welchen eigentlich als völlig normal empfundenen Bewegungen man so nen Vogel ausm Gleichgewicht bringen und dem Piloten Schweissperlen auf die Stirn treiben kann. Also da gehts schon los.



Auf der Seite rein, quasi Schwebeflug, selbstredend in dieser Höhe kein Thema, aber n paar Zentimeter weniger und man muss gucken, dass einem der Huber nicht plötzlich wegen ner leichten Böe aufm Fuss steht.




Dann wird man auf der andern Seite runtergelassen (das ist übrigens das 'Schwimmbecken, das ganze Holz-, Kletter und sonstige Zeuch kütt eruss, Wasser rein und was man da halt drin haben will, um die jeweilige Mannschaft zu trainieren), geht zu dem andern Schrauber, wird dort hochgewincht und steigt dann auf der andern Seite wieder aus, im Schwebeflug natürlich auch.
Zwischendrin sichern, damit man nicht rauspurzeln kann, sich in dem Gestrippe nicht verheddern, alles immer nur nach expliziter Anweisung dessen, der den Hut aufhat.




Der Herr denkt und der Herr lenkt, wobei das in so nem Fall zwei Herren sind. Deren Verantwortung in beiden Fällen ich nicht haben möchte. Weder dies, noch das Konzentrationsvermögen haben müssen möchte, bei jeder Schicht stundenlang in Jahren eingeübte Routine zu durchbrechen, jeden gottverdammten, einzelnen Sicherungs-, Auf-, Abwinch-, Einladevorgang ohne Gefährdung von Mannschaft, Maschine, Patient oder sonstwas hundertpro safe zu überwachen, dabei in der Realität noch nach Hindernissen in der Luft, am Boden schauen, dass niemand sich im Gefahrenbereich hinter den Türen aufhält.
Scho a Schau!

Gut, auch bei uns wurden die Trainingszyklen etwas komplexer und spezifischer.
Als Patient aufs Dach, da runtergerettet werden indem man in ner Windel mit hochgezogen wird, dort diese ausziehn, zusammenlegen und direkt als Retter zur nächsten Station, Abwinch, selbst jemand mit Windel 'retten', wieder Aufwinch und sofort eine Station weiter, zu zweit auf so nem als riesen Knödel verpackten Rettungssack sitzend raus und runter, einer baut Seilgeländer auf, der andre schleppt den Sack dann zum Patienten. Den im (zwischenzeitlich gesicherten) Sack verstauen, Vakuummatratze absaugen, flugfertig zuschnüren, Heli herbeizaubern, einen mit Rettungssack, ohne den Vogel dabei vom Himmel zu holen (wir erinnern uns, der Sack war/ist am Boden gesichert), wieder hochwinchen, der andre baut den Krempel ab und verbleibt direkt als nächster Patient vor Ort.
Juhuu, volle Äktschn.




Schon in der Halle beim Simulieren gilts, Kollissionen zweier Luftfahrzeuge zu vermeiden.




Und hier kommt meine (u.a.) Retterin, die mich gleich mit der Windel vom Dach holt.




Schice Gurkerei da runter die 400km nach Bad Tölz, aber jeden Meter wert.
Meine Mitreisenden, ich muss mich jetzt etwas zsammreissen, nicht allzu unflätig zu werden, wollten Samstagabend gleich wieder heim, obwohl langes Wochenende ist.

Im bayrischen Kernland. Maibaumstellen, Feste, und die gurken nachts wieder heim.
Nachdems mir zu bleed war, alleine zu fahren, musst ich mich anschliessen und mir wehmütig von den anderen, die n bissl pfiffiger waren und noch mindestens heute bleiben, ihr Programm erzählen lassen.
Naja, vielleicht fällt mir fürn angebrochenen Tag und morgen noch was vernünftiges ein. Den Samstag wirds nicht toppen können, aber schaumermal.
Man muss wohl auch mal mit weniger als 'Alles' zufrieden sein.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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