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Thema: China
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Alt 18.04.2023, 13:15   #552
trithos
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.07.2014
Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.449
Zitat:
Zitat von Flow Beitrag anzeigen
Ich bezog mich auf den geschichtlichen Hintergrund. Festland und Insel waren eben sehr wohl mal "ein China".
"Legitimierte Ansprüche" sind ein anderes Thema, und ihre adäquate Ableitung wie die Gesamthematik meiner Meinung nach eben nicht unbedingt so "ganz einfach".

Im Licht des bisher Gesagten könnte man auch anführen, die jüngere VR habe sich von der älteren Republik China abgespalten, und daraus einen Anspruch Taiwans auf Festlandchina ableiten.

Oder das Ganze als einen bürgerkriegerischen Konflikt betrachten, der immer noch nicht final abgeschlossen ist.

Dazu gibt es sicherlich sehr viel Informationen, Ansichten, Verträge ...
qbz trägt hier dankenswerterweise reichlich Interessantes und Informatives bei und zusammen.
Ich selbst habe bisher recht wenig Ahnung von der Materie und möchte mich insofern mit Aussagen zu etwaigen Ansprüchen und Legitimitäten zurückhalten.
Zunächst einmal gleich eine Entschuldigung an Dich, Flow. Was ich jetzt schreibe, bezieht sich nicht konkret auf Dein Posting, aber Dein Posting ist ein Beispiel für eine Diskussionsperspektive, die ich gerne in Frage stellen möchte.

Wir diskutieren hier viel über die Vor-Geschichte des Taiwan-Konflikts und versuchen so herauszufinden, ob China Recht hat mit seinen Ansprüchen oder nicht. Das ist aber meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt.

In der Geschichte jedes Landes gibt es irgendwelche Änderungen des Staatsgebiets, auf die man sich dann völlig beliebig beziehen kann. Als Österreicher könnte ich zum Beispiel argumentieren, dass Südtirol rechtmäßiger Teil Österreichs sei. Als Italiener könnte ich aufs römische Reich Bezug nehmen und etwa Istrien als zum Land gehörend behaupten. Viele weitere Beispiele fallen Euch sicher selbst auch ein. So kommen wir daher meiner Ansicht nach nicht weiter.

Als einzige Möglichkeit, keinen Endlosstreit zu führen, der dann im schlimmsten Fall in einem Krieg mündet, ist mMn, den Status Quo der Landesgrenzen einfach zu akzeptieren. Keinesfalls aber darf ein Land unter Berufung auf die (tatsächliche oder geklitterte) Geschichte ein anderes Land überfallen. Das gilt für Russland in der Ukraine genau so wie für China und Taiwan. Usw...

Minderheitenrechte müssen darüber hinaus geschützt werden, das kann aber auch geschehen, ohne die Landesgrenzen zu ändern. Ich darf wieder auf Südtirol als Teil Italiens verweisen. Natürlich gibt es auch da immer wieder Diskussionen, aber die Landesgrenzen werden nicht in Frage gestellt.

Ich finde also, wir sollten die Diskussion unter einer anderen Perspektive führen. Nicht unter der von irgendwie (pseudo)legitimen Gebietsansprüchen, sondern ausgehend vom Status quo. Das mag vielleicht auch unbefriedigend erscheinen - aber jede Alternative, die mir dazu einfällt, wäre viel schlimmer.

So - und jetzt genug geträumt. Ich bin gerade aufgewacht und glaube leider selbst nicht daran, dass die Menschheit so eine Lösung zu Stande bringt ...
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