Zitat:
Zitat von lyra82
Wird Alkohol eigentlich noch als Betäubung bei ärztlichen Eingriffen eingesetzt, bzw. berücksichtigt?
"Wünschen Sie Alkohol?"
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Wir haben doch viel besseres Zeug als Vodka und Äther.
Mein bevorzugtes Narkotikum ist Propofol, das ist super und auf Sojabasis auch für Veganer*innen geeignet. Mit Propofol ist das Einschlafen zugleich sanft und unwiderstehlich, es zieht einen in die Tiefe des erholsamsten vorstellbaren Schlummers und gewährleistet ein erfrischtes Erwachen.
Vorher gibt es einen Shot Fentanyl aus der Wirkstoffgruppe der Opiate. Mit voller Wucht stellt sich unmittelbar ein Gefühl der absoluten und perfekten Glückseligkeit ein, eine zutiefst geerdete Euphorie unter Beseitigung sämtlicher Schmerzen.
Am Vorabend oder am Tag des Eingriffs vor Einschleusung in den Saal gibt es auf Wunsch einen völlig zu Unrecht als scheißegal-Pille bezeichneten Angstlöser aus der Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine, zum Beispiel Tavor oder Dormicum oder ähnliches.
Darunter wird eben nicht alles scheißegal, sondern gut und warm und schön. Schwester Rabiata wird zur Traumgestalt, welche die Figur der liebevollen Mutter und der sexy Nachbarin in sich vereint, der alternde Anästhesist wird zu dem attraktiven Athleten, den man sich als Vater seiner Kinder wünschen würde.
Leider bieten die genannten Substanzen neben ihrer Superkraft auch eine Vielfalt erheblicher potentieller Nebenwirkungen und Komplikationen. Gönnt man sich zu viel Propofol, schläft man zwar gut ein, wacht aber halt nicht wieder auf, was sich schon als durchaus problematisch erwiesen hat.
Ein Opiatentzug ist auch nicht das, was man unbedingt haben möchte. Physiologisch zwar ungefährlich gilt er als eines der schmerzhaftesten und qualvollsten Unterfangen überhaupt. Kann man kalt zu Hause machen, ist aber scheiße. Leider nämlich ist die euphorisierende Wirkung der Opiate nicht von Dauer und es bedarf einer kontinuierlichen Dosissteigerung, um überhaupt noch einen angenehmen Effekt zu erzielen. Auf der Endstrecke geht es dann ausschließlich darum, die Qualen der Entzugserscheinung zu lindern.
Auch der dauerhafte Gebrauch von Benzodiazepinen führt in der Regel zur Notwendigkeit der Dosissteigerung mit einem ganz erheblichen Abhängigkeitspotential!
Anders als der Opiatentzug ist der Entzug von Valium und Co. durch die sich unmittelbar einstellenden Angstzustände ebenfalls unangenehm, dabei aber zusätzlich auch lebensgefährlich. Einen Benzodiazepinentzug darf man nie, wirklich NIEMALS einfach so, alleine, für sich, zu Hause durchziehen, da hierbei außer Herzrhythmusstörungen auch schwerwiegende epileptische Anfälle drohen.
Insofern bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als auf lange Sicht eben doch ein zumindest basal zufriedenes und schmerzfreies Leben ohne dauerhaften Substanzgebrauch anzustreben.