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Alt 17.03.2023, 21:48   #52
noam
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Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.114
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Als Selberschrauber:in zahlt man schon ordentlich Lehrgeld. Das vergisst man leicht. Man fällt nicht als Meister:in vom Himmel.

Mal die Tretlagerschalen schief eingepresst, mal mit dem Kurbelabzieher ein Alugewinde an einer Kurbel versaut, mal eine neue Kette zwischen den Schaltungsröllchen über eine Alu-Nase geführt, mal beim Wechsel eines störrischen Reifens ein Felgenhorn ruiniert, mal Außenzüge falsch abgelängt, mal sich beim Pedalwechsel die Pulsadern am großen Kettenblatt aufgeschlitzt, mal nach dem hundertsten vergeblichen Versuch, einen neuen Schaltzug am Tretlager vorbei nach hinten zu fädeln, die Wohnungseinrichtung kurz und klein geschlagen – alle diese Hürden pflastern den steinigen Weg des Hobbyschraubers.

Natürlich ist es von Vorteil, diese Dinge schließlich gelernt zu haben. Aber das hat Zeit, Geld und Nerven gekostet.
Nicht zu vergessen, dass man für gescheites Werkzeug, wo von man für Fahrradwartung nun ne ganze Menge spezifischer benötigt, die man ansonsten im DIY Werkzeugkasten eher nicht hat, ne ganze Menge Geld investieren muss, bevor man überhaupt anfangen kann zu schrauben.


Das Lehrgeld lässt sich vor allem dadurch reduzieren, dass man sich als eines der ersten Werkzeuge einen guten Drehmomentschlüssel zulegt

Dann sollte man schon einmal unterscheiden, von welchen Wartungsarbeiten man spricht.

Erstmal sollte doch jeder, der häufiger mit dem Rad unterwegs ist, in der Lage sein einen Schlauch im Pannenfall zu wechseln. Wer einen Schlauch wechseln kann, kann auch einen Mantel wechseln. Wer einen Mantel wechseln kann, kann in der Regel auch einen Reifen Tubeless aufziehen. Damit ist auf jeden Fall schon mal sehr viel alltägliche Wartung erledigt.

Schaltung einstellen können, ist sicher auch nie weg, da sich neue Schaltzüge nach Montage ja noch ein wenig längen und man dann zumeist ein wenig nachjustieren muss. Dazu ist Schaltung einstellen auch für den Profi einfach eine reine Fleißarbeit, die einfach Zeit frisst, die natürlich bezahlt werden will.

Beim Teiletauschen wirds dann irgendwann spannend. Wobei man hier schon fast überlegen muss, ob es sich nicht einfach lohnt es selber zu können, wenn der Fachmann die Teile im EK teurer bezahlen muss, als ich sie als Endkunde im Internet bekomme. Dazu gehören dann z. B. Kettenblätter, Ritzel und Kette.

Königsdisziplin ist dann das Entlüften der Bremse.




Nur was davon wird im Rahmen einer Inspektion tatsächlich gemacht? Das ist wohl von Händler zu Händler recht unterschiedlich. Hier gibt es Händler, die sich für eine reine Sichtprüfung fürstlich entlohnen lassen und andere, die für weniger Geld jede Schraube mit dem Drehmo nachziehen, die Bremse neu befüllen und entlüften sowie den Antrieb mit Messwerkzegen auf Zustand überprüfen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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