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Zitat von keko#
Findest du nicht, dass dies ein Wandel ist?
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Ja, schon. Zumindest auf individueller Ebene. Ich bin durchaus ein Verfechter davon, dass über individuelle Verhaltensweisen im Bekannten und Freundeskreis sowas wie ein "moralisches Milieu" geschaffen wird und das diese kleinen Veränderungen unter'm Strich in vielen Jahren/einigen Generationen in Summe signifikant sind.
Zitat:
Zitat von keko#
Einen langfristigen Klimawandel kann man natürlich nicht mit einer relativ kurzzeitigen Coronawelle vergleichen. [...] Ich denke seitdem, dass bzl. dem Kimawandel viel mehr möglich wäre.
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Sehe ich auch so. Das individuelle Verhalten wie oben beschrieben alleine wird aber selbstverständlich nicht reichen. Ein Beitrag ist es trotzdem und - wie vorher geschrieben - halte ich es für eine individuelle Pflicht diesen Beitrag zu leisten.
Was vielmehr darüber hinaus nötig ist, sind gleichzeitige Bemühungen
in vielen Bereichen. Ein sehr interessantes Papier über habe ich hier gelesen:
Social tipping dynamics for stabilizing Earth’s climate by 2050.
Im Wesentlichen werden in dem Papier sog. "Soziale Kippelemente" (STEs) diskutiert, die durch "Soziale Kippinterventionen" (STIs) angestoßen werden. Die Wörter Kippelemente und Kippinterventionen sind offensichtlich an das Wort "Kipppunkt" angelehnt. In dem Kontext des Papiers ist eine STI und ein STE jedoch positiv im Sinne des nötigen Wandels zu sehen.
Aus dem Abstract:
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Here, we discuss and evaluate the potential of social tipping interventions (STIs) that can activate contagious processes of rapidly spreading technologies, behaviors, social norms, and structural reorganization within their functional domains that we refer to as social tipping elements (STEs). STEs are subdomains of the planetary socioeconomic system where the required disruptive change may take place and lead to a sufficiently fast reduction in anthropogenic greenhouse gas emissions.
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Es werden sechs Bereiche ("Kippelemente", STEs) betrachtet, in denen Kippinterventionen (STIs) einen Wandel herbeiführen könnten:
STE1, Energieerzeugungs- und -speichersysteme
STE2, menschliche Siedlungen
STE3, Finanzmärkte
STE4, Normen und Wertesysteme
STE5, Bildungssystem
STE6, Informationsrückwirkungen
Ich finde das Papier sehr spannend, weil es aus meiner Sicht etwas ganzheitlicher auf das Problem eingeht und nicht nur auf die Technologie verengt. So verstehe ich einen gesellschaftlichen Wandel.
