Zitat:
Zitat von keko#
Während Corona habe ich aber die Erfahrungen gemacht, dass sich eine Gesellschaft (ganze Kontinente) sehr wohl umbiegen lässt, wenn der politische Wille da ist. Das hätte ich vor 2020 nicht für möglich gehalten.
Es stellt sich für mich also seitdem die Frage, ob wir ("die Menschen") das eigentliche Problem sind oder die Politik bzw. der dort nicht vorhandene Wille. Ich tendiere mittlerweile zu letzterem.
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Die Erfahrung, was unter Corona möglich war, bzw. was die Menschen bereit waren hinzunehmen, hat mich auch sehr negativ überrascht - und machte mir Angst, weil sichtbar wurde, auf wie schwachen Füßen unsere freiheitliche Gesellschaft und unser Bild von den allgemeinen Menschenrechten steht. Daher halte ich es nicht für ein Problem, sondern für ein Lernerfolg, wenn "die Politik" sich nicht traut, sich nochmal in vergleichbarem Ausmaß zu vergaloppieren. Ein Problem im Hinblick auf effektives Handeln sehe ich eher in der Hypermoralisierung des Themas Klimawandel, eine zunehmend verbreitete "alles oder nichts"-Haltung (wer mir nicht voll zustimmt, ist mein Feind), die eine objektive Diskussion ohne ideologischen Ballast und für alle akzeptable Kompromisse und Zwischenwege extrem erschwert.