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Zitat von Schwarzfahrer
Von meinen geschätzten über 400.000 km im Leben habe ich sicher die meisten bei Bedingungen mit Geschwindigkeitsbegrenzung gefahren; davon auch sehr vieles im Ausland (USA, GB, A, CH, F, I, H, öfter mit mehrwöchigen mit mehrmonatigem Aufenthalt). War also schon allem ausgesetzt. Ich konnte aber der "Entspannung" durch das Tempolimit noch nie etwas abgewinnen. Ich glaube allen, die das entspannend finden; manche finden ja auch Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung toll. Auf mich (und manche andere, die ich kenne) haben solche Sachen eher den Effekt eines Schlafmittels und Konzentrationskillers. Für mich ist Abwechslung im Verkehr das, was fit macht und die Aufmerksamkeit wach hält; in Ländern wie Österreich oder Frankreich gehe ich daher oft gar nicht auf die Autobahn, weil der Zeitverlust über die Landstraße nur noch gering ist, aber die Freude am Fahren größer.
Das erwarte ich eben nie (nicht in dem Sinne, daß ich davon ausgehe, daß die Leute gar nicht schauen, ich hoffe nur, daß es möglichst viele so tun, wie ich auch und rechne immer damit, daß es manche nicht tun).
Natürlich kann das immer passieren. Trotzdem passiert der größte Teil von schweren Unfällen immer noch auf Bundesstraßen (nicht nur absolut, sondern auch auf die Fahrzeit oder km bezogen, soweit ich weiß), und auch der Anteil von Verkehrstoten auf der Autobahn ist unterproportional. Rücksichtslose und unfähige Fahrer werden weiterhin auch bei 120 oder 100 zu viele schwere Unfälle verursachen; und die Schwere eines Zusammenstoßes ist oberhalb von 100 km/h nicht mehr entscheidend von der Geschwindigkeit abhängig. Autobahnen gehören immer noch zu den am wenigsten unfallträchtigen Verkehrswegen für Autos.
Man kann sich mit Änderungen abfinden, muß sie aber nicht zwingend gut finden (es haben sich z.B. viele technische Errungenschaften durchgesetzt, deren Zusatznutzen mit einer deutlichen Teilfunktionsverschlechterung einhergeht, die für mich den Nutzen übersteigt); und es ist unwahrscheinlich, daß ich maximal Tempo 120 auf der Autobahn jemals das Positive abgewinnen kann, was hier einige sehen, wenn ich es in über 40 Jahren Fahrpraxis (wie gesagt, viel in entsprechenden Ländern) nicht entdecken konnte. Dafür denke ich zu funktional: Autobahn ist für schnelles Vorankommen gedacht im Rahmen der technisch und situativ sicheren Möglichkeiten (wo diese eingeschränkt sind, ist eh ein lokales oder temporäres Limit sinnvoll).
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Ich hab mit deiner Argumentation kein Problem, kann sie zum Teil auch Nachvollziehen.
Ich denke allerdings, dass Veränderungen nicht immer zwangsläufig ein Optimum an positiven Effekten als Ergebnis erzielen müssen.
Manchmal ist ein Schritt in die "richtige" Richtung halt das, was es sein soll,... ein Anfang.
Ich hätte noch vor 6 Jahren nie geglaubt, dass sich meine Meinung über schnelles Fahren derartig ändert. Bin aber absolut nicht unglücklich damit und mittlerweile für mich auch gar nicht mehr der Rede wert.
Denn.... alle Statistiken, Zahlen und Erfahrungen mal außer Acht gelassen. Wenn man ehrlich ist, dann ist ein Tempolimit (langsameren Fahren) schon überwiegend der bessere Weg.