Zitat:
Zitat von Matthias75
Andersrum faszinierend, dass eine Massnahme, die lediglich eine geringe Einschränkung für einen kleinen Personenkreis darstellt, für diese eine so große Symbolwirkung hat, dass man sich mit allen Mitteln dagegen wert.
M.
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1. Die individuelle Selbstbestimmung in einer freiheitlichen Gesellschaft ist ein hoher Wert. Jede, auch kleine Einschränkung davon muß gut begründet sein, weil sonst dieser Wert scheibchenweise verlorengeht. Darum finde ich Debatten auch über (scheinbar kleine) Einschränkungen sehr wichtig. Und sollte ein Tempolimit kommen, wäre es auch ein deutlicher Unterschied bzgl. Akzeptanz, wenn die Befürworter z.B. sagen würden: "ja, es trifft einige unangenehm, manche haben dadurch wirklich Nachteile, aber wir sehen unsere Argumente als wichtiger an", als wenn es heißt: es gibt gar kein Grund gegen ein Tempolimit, jeder Befürworter eines Tempolimits ist ein Idiot, unmoralisch, Klimasau oder sonst ein Schimpfwort. Der Ton macht die Musik.
2. Sich mit allen Mitteln wehren würde heißen, daß ich z.B. an Demonstrationen gegen ein Tempolimit auf die Straße ginge. Das ist sicher nicht der Fall; sollte es so kommen, kann ich damit leben, fände es aber eben (wie vieles andere auf der Welt, wogegen ich auch nicht aktiv werde) nicht gut. Aber bis dahin halte ich Punkt 1 für sehr wichtig, und versuche verständlich zu machen, daß für manche Menschen andere Argumente zählen können. (Natürlich ist die Einschränkung durch ein Tempolimit z.B. im Vergleich zu den zum Teil unmenschlichen Corona-Maßnahmen deutlich weniger dramatisch, aber deswegen nicht ganz egal).