Zitat:
Zitat von Roini
Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will 
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Wenn Du so fragst, kann ich Dir die Vorteile nennen, die ich für mich sehe, es sind vor allem auf Langstreckenfahrten bezogen; wenn ich unter 100 km Entfernung fahre, spielt alles eine untergeordnete Rolle:
1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130. Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt; entsprechend gering ist der Verbrauchsunterschied (im Bereich von max. 1 l/100 km). Ich finde, die Stunde kann ich anderswo besser nutzen, als im Auto, und den Preis von überschaubar mehr Verbrauch und Abgasen halte ich für vertretbar.
2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.). Merke ich krass bei Fahrten nach Ungarn: Heidelberg-Passau ist in beiden Richtungen schöner zu fahren als Passau-Ungarn.
Muß nicht jeder so sehen, aber ich kenne auch andere Autofahrer, die es ähnlich empfinden. Soviel zu Gründen für freie Fahrt.
Für ein Tempolimit spricht für mich vor allem ein hohes Verkehrsaufkommen, bei dem durch angepasste Grenze der Verkehrsfluß deutlich verbessert werden kann, oder lokal wegen Sicherheit oder Lärm Gründe dafür bestehen - also situativ. Ich bin halt für das Prinzip, Regeln generell auf das nötigste Minimum zu begrenzen.