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Zitat von Antracis
Erlebst Du das aktuell wirklich als so großen Übergriff durch vorgeschrieben Maßnahmen ?
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Wie stark man die vorgeschriebenen Maßnahmen als belastend empfindet, ist sicherlich subjektiv. Meine Frage zielt aber darauf hin, ob diese überhaupt einen nennenswerten Unterschied ausmachen. Falls dies nämlich nicht belegbar ist, sind auch wenig einschränkende Maßnahmen zu viel unnötige Einschränkung. Effekte im einstelligen Prozentbereich oder drunter rechtfertigen einfach keinen Zwang zu nicht gewollten Verhaltensweisen und Handlungen.
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Zitat von Antracis
Ich bin selbst leider persönlich relativ stark betroffen, weil ich halt im Krankenhaus viele Stunden FFP2-Maske tragen muss, was nervig ist und es meine Arbeit mit Patient*innen erschwert. Das isses dann aber auch.
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Ich finde es als Patient extrem störend, weil man entweder stundenlang mit Maske warten muß, bis das Gesicht von Kondenswasser aufgedunsen ist, und weil man im Arztgespräch keine Mimik wahrnimmt, und so die Kommunikation stark eingeschränkt ist (ganz absurd unsinnig ist es beim Zahnarzt, wo ich auch ohne Wartezeit die 10 Meter bis zum Behandlungsstuhl Maske tragen soll, wo ich danach u.U. 20 Minuten mit weit offenem Mund da sitze). Das motiviert, Arztbesuche auf das absolut unvermeidbare Minimum zu begrenzen.
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Zitat von Antracis
ICE-Fahrt mit FFP2 würde mich nerven, andererseits würde ich bei einer meiner (seltenen) Bahnfahrten mittlerweile auch freiwillig FFP2 tragen, weil ich mir dort vermutlich jedes Jahr bisher die meisten meiner banalen Erkältungsinfekte geholt habe.
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Mich persönlich trifft die Maskenpflicht in Bahnen nicht, da ich keine benutzen muß, kann immer auf Rad oder Auto ausweichen. Habe mir früher allerdings vor allem in Flugzeugen(an Flughäfen?) Infekte eingefangen, in Bahnen kaum.
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Zitat von Antracis
Für Bewohner von bestimmten Institutionen sieht das sicher anders aus
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Allerdings. Mein Sohn, der in einer Küche mit anderen geistig Behinderten zusammen arbeitet, muß nicht nur täglich stundenlang in der Straßenbahn Maske tragen (fährt, wenn es geht deshalb lieber je eine Stunde Fahrrad zur Arbeit und zurück), sondern den ganzen Tag in der Arbeit auch noch, und muß dazu wöchentlich mehrmals das Nasenpuhlen über sich ergehen lassen (sogar auch wenn er sich mit Freunden über die Lebenshilfe organisiert zum Kegeln trifft). Das finde ich z.B. eine unverschämte Ungleichbehandlung von geistig Behinderten, die sich nicht selbst wehren können. Nicht-behinderte werden an vergleichbaren Arbeitsplätzen solchen Maßnahmen nicht ausgesetzt. Schutz von Vulnerablen darf nicht einfach darin bestehen, daß man vermeintlich Vulnerable (geistig Behinderte sind per se nicht anfälliger, als andere) zu Sachen zwingt, die ihnen nichts bringen aber belastend sind.
Und die unnötige Zwangs-Isolation bei symptomlosem positivem Testergebnis ist ein wesentlicher Faktor für eine hohe Arbeitsbelastung der Kollegen in vielen Bereichen, allem voran dem Gesundheitswesen. Bei einer Krankheit mit den Risikolevel von Omikron muß man irgendwann zum Prinzip: krank ist, wer Symptome hat, zurückkehren (d.h. auch nur symptomatische Menschen testen, soweit überhaupt von Interesse, mit Krankheitssymptomen sollte man eh zu Hause bleiben, egal von welchem Virus).
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Zitat von Antracis
Ich würde aber auch die meisten Regeln aufheben.
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Also, was spricht dann noch überhaupt dafür, sie zu erhalten?