Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Hi Alex!
Danke für die Antwort! Ich hatte ja weiter oben erläutert, warum ich meine, dass wir uns jetzt die Mühe machen sollten, ein paar sachliche Konflikte zwischen einigen Usern zu klären. Denn trotz des geschlossenen Ukraine-Threads spielen diese unterschiedlichen Meinungen über diesen Krieg hier immer wieder rein. Also denke ich, wir sollten versuchen, sie zu klären. Anschließend verengen wir die Debatte gerne wieder auf die Gaspreise und die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland.
Möchtest Du meine Frage noch beantworten? Ich hatte gefragt, ob Deiner Meinung nach alle Diskussionsteilnehmer in diesem Thread frei ihre Meinung äußern können sollten.
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Die Frage aller Fragen, warum soll nun ausgerechnet ich sie hier allumfassend und allen und allem gerecht werdend beantworten ?
Meinung, Moral, Ethik, das ganze Programm... (Glaube lassen wir zum Glück mal lieber außen vor..)
Wir leben in Deutschland in einer parlamentarischen Demokratie.
Um wichtige politische Entscheidungen für unser Land zu fällen, werden vor den zu treffenden Entscheidungen möglichst viele Fakten, Informationen, Meinungen, Erfahrungen, etc. eingeholt, ausgetauscht und diskutiert. Alle Meinungen sind erlaubt und werden gleichberechtigt gehört, solange sie nicht gegen geltende Rechte und Gesetze, Normen und Konventionen verstossen.
Dann werden in Abstimmungen bestimmte Entscheidungen gefällt, und diese Entscheidungen sind nun für alle geltend und bindend, egal ob sie vorher dafür oder dagegen waren, die Mehrheit hat so oder so entschieden.
Ein Beispiel:
Das Wahlrecht für Frauen wurde durch eine demokratische Entscheidung herbeigeführt. Dann dürfen Frauen wähllen, egal ob man vorher dafür oder dagegen war. Derjenige, der dagegen war kann zwar immer noch seine Meinung gegen das Wahlrecht für Frauen verteten und verbreiten, aber das Wahlrecht für Frauen bleiibt dennoch bestehen. Er kann zwar immer noch dagegen argumentieren, aber es ändert nichts an der Tatsache, daß das Wahlrecht für Frauen weiterhin fortbesteht.
Es ist also vergebene Liebesmüh weiterhin dagegen zu sein und dagegen zu argumentieren.
Jetzt hat unsere Regierung in einer demokratischen Entscheidung UND in Abstimmung mit anderen Ländern beschlossen, der Ukraine durch wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland beizustehen.
Man kann natürlich auch hier weiterhin dafür oder dagegen sein und seine Meinung entsprechend äußern..
Sinnvoller wäre es jedoch die innerhalb der Gesellschaft demokratisch gefällten Entscheidungen mitzutragen und zu unterstützen, oder zumindest sie nicht zu torpedieren, sie wenigstens zu tolerieren, so schwierig das manchmal auch erscheinen mag..
Und noch etwas ist wichtig: Timing
Wie im Sport, muß man auch in der Politik seine Meinung und seine Argumente zum richtigen Zeitpunkt äußern und an den Mann/ an die Frau bringen.
Ein Tor beim Fußball nach dem Schlußpfiff zählt definitiv nicht mehr, wenn ich nachts um vier Uhr in Kona am Alii Drive über die Finishlline renne, bin ich kein Ironman Finisher mehr, wenn ein Radrennen um 10 Uhr startet, brauche ich nicht um 11 Uhr zu kommen, da sind alle schon längst über alle Berge..
Wenn die politische Entscheidung schon gefällt wurde, dann ist sie getroffen, was bringt es da noch, wenn ich hinterher immer noch meine konträre Meinung äußere? Dann ist es im Grunde nur noch heiße Luft..
Worin besteht dann noch der tiefere Sinn, weiterhin ein "totes Pferd" zu reiten???
Ich weiß es ncht...