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Zitat von qbz
Ich kenne die Vorträge von ihm. Er hat schon ein paar Jahre vor der Inflation in Vorträgen gewarnt und die EZB kritisch beleuchtet. Sein Ansatz unterstützt eigentlich meine These. 
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Das sehe ich völlig anders. Er spricht nämlich über die Geldpolitik. Du dagegen sprachst darüber, dass die Rüstungsproduktion mit Schulden Ursache für die Inflation wäre. Das is was völlig anderes.
Zitat:
Die Geldpolitik war nicht die unmittelbare Ursache für Inflation, und sie kann sie auch nur bedingt bremsen. Sie hat die Inflation aber befeuert, indem sie die Staaten zu mehr Verschuldung veranlasst hat, und nun bremst sie nicht genug.
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Allerdings ist richtig, dass die Geldpolitik die Inflation befeuert hat. Der Nachfrageüberschuss wäre jetzt aber so und so da und damit die Inflation. Hätte die EZB eine andere Geldpolitik betrieben, wäre sie ggf. jetzt nicht so extrem ausgefallen, weil die Wirtschaft auf einem niedrigeren Level gefahren wäre.
Du kannst es drehen wie du willst: Die 100 Mrd sind nicht die Ursache oder Teil der Ursache für die Inflation. Wir können ggf. darüber diskutieren welchen Einfluss die 100 Mrd auf die Höhe der Inflation haben. Allerdings dürfte das völlig homöopathisch bis bedeutungslos sein.
Außerdem behauptest du, es müssten Konsumgüter im Gegenzug hergestellt werden. Das ist schon seit Jahrzenten nicht mehr zwingend, denn die Produkte kommen z.B. aus China und aus der ganzen Welt. Nehmt die Sanktionen zurück und stellt die Lieferketten wieder her ohne selbst zusätzlich Konsumgüter zu produzieren und der Spuk normalisiert sich. Bis irgendwann die Welt des Wachstums an ihre Grenzen stoßt. Siehe Club of Rome.
P.S. Ohne die Geldpolitik der EZB würde heute der Euro in Südeuropa nicht mehr existieren. Übrigens ein Schritt (raus aus dem Euro) den Sinn z.B. für Italien längst propagiert.