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Ich verstehe die "mentale Härte" eher in dem Sinn, mit widrigen oder gar demotivierenden Situationen fertig zu werden, und die Motivation für die Anstrengung wieder hochzufahren, bzw. überhaupt Entscheidungen treffen zu können, und diese auch durchzuziehen.
Es ist einfach, an einem schönen sonnigen Tag die lange Radausfahrt zu vollenden; bei starkem Gegenwind oder gar im Keller auf der Rolle mit Blick auf eine Betonwand gehört aber mentale Stärke dazu, das Niveau hochzuhalten und nicht abzubrechen. als ich mal beim Langstreckenschwimmen im Plattensee zugeschaut habe, fand ich es auch, daß sehr viel mentale Härte dazugehört, 25 km in der trüben Brühe vor sich hin zu schwimmen. Oder nach einer Zeitstrafe auf Hawaii, wenn man gut vorne dabei war, noch motiviert hinterherzurennen, und trotz fehlender Chance auf den Sieg das maximum herauszuholen (und evtl. dadurch doch noch aufs Treppchen zu kommen) - das ist mentale Stärke für mich - ebenso, wie ggf. aufzuhören, bevor man etwas im Körper kaputtmacht, obwohl man evtl. noch aufs Treppchen könnte, wenn man alles riskiert. Seinen Körper überanstrengen zu können ist allein für sich gesehen eher Dummheit bzw. schlechtes Körpergefühl.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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