Zitat:
Zitat von LidlRacer
"Die Wahrscheinlichkeit, sich binnen 30 Tagen nicht zu infizieren, steigt mit der dritten Dosis von 97,5 Prozent auf 99,8 Prozent."
Diese Angabe, die dem/der Schreibenden sinnvoll erscheint, erscheint mir sehr wenig sinnvoll, denn sie ist von vielen Faktoren abhängig. So erscheint es, als würde man sich ja so oder so höchstwahrscheinlich nicht infizieren.
Was natürlich völliger Quatsch ist, wenn es hohe Inzidenzen, riskantes Verhalten und praktisch keine Schutzmaßnahmen gibt.
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Was ist daran Quatsch? Die Wahrscheinlichkeit, sich in 30 Tagen zu infizieren liegt statistisch im einstelligen Prozentbereich. Das ist nichts neues oder Besonderes: die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, war nie extrem hoch. Eine Inzidenz von 1000 auf 100.000 pro Woche bedeutet nun mal, daß statistisch einer von 100 Personen positiv getestet wird (manifest erkranken tun ja dann immer noch lange nicht alle), macht im Monat 4 % über alles. Eine frische Impfung senkt dies nach den o.g. Zahlen auf die Hälfte oder sogar viel weniger. Sehr oft war die Inzidenz deutlich niedriger, wodurch auch das Risiko weiter sank. Und diese Wahrscheinlichkeit ist nur ein statistisches Mittel, wobei jeder selbst in der Hand hat und hatte, dies zu reduzieren oder zu erhöhen, und zwar um Faktoren, auch unabhängig von den staatlichen "Schutzmaßnahmen". Daher ist das individuelle Risiko natürlich von vielen Faktoren abhängig, nicht aber das zitierte statistische Mittel, das sich einfach aus den tatsächlich erfassten Zahlen ergibt (ohne zu wissen, aus welchen Einzelfaktoren sich das ergab).
Übrigens, ob ein Restrisiko, sich zu infizieren, von 2,5 oder 0,2 % "höchstwahrscheinlich nicht infizieren" oder eher "nennenswert" ist, liegt sowieso in der Risikowahrnehmung des Einzelnen und kann nie eine objektive Wertung ergeben. Ist aber auch richtig so, finde ich.