16.08.2022, 15:38
			
							
		 | 
		
			 
			#208
			
		 | 
	
	| 
			
			
			
			 Szenekenner 
			
		
			
				
			
			
			
				 
				Registriert seit: 24.03.2008 
				
				
				
					Beiträge: 12.550
				 
				
				
				
				     
			 					
		
	 | 
	
	
	
	
		
		
		
		
	Zitat: 
	
	
		
			
				
					Zitat von  Hafu
					 
				 
				Ich halte gerade High-Tech-Unternehmen wie die BASF, die ja v.a. auch Spezialkunststoffe und eher schwierig zu synthetisierende Chemieprodukte, die viel KnowHow erforden, herstellen, bei denen der Energiekostenanteil üblicherweise nicht so hoch ist, wie z.B. bei der simplen Düngemittelproduktion, die ohnehin längst in Ländern stattfindet, wo Energie besonders billig ist, für außerordentlich flexibel, anpassungsfähig und innovativ. 
 
Die BASF wird schnell Wege finden, Prozesswärme anders als durch Erdgasverbrennung bereit zu stellen bzw. den Erdgasanteil in der Produktion schnell zu reduzieren, ohne dass deshalb über Standortschließungen auch nur nachgedacht wird. 
			
		 | 
	 
	 
 Unzutreffende Einschätzung. Macht man sich die Mühe, sich mit dem BASF Geschäftsbericht zu beschäftigen, lesen sich die von BASF gestellten Zukunftsprognosen deutlich skeptischer. Ich zitiere daraus ausschnittsweise:
 
	Zitat: 
	
	
		
			
				"Noch ist die Gasversorgung in Deutschland gesichert, weil die Drosselung der russischen Lieferungen teilweise durch höhere Bezüge unter anderem aus Norwegen und in Form von verflüssigtem Erdgas (LNG) kompensiert wird und weil im Sommer der Verbrauch viel geringer ist als im Winter. Doch sollte es im Winter zu Versorgungsengpässen kommen, wäre die Chemieindustrie zuvorderst betroffen: Etwa 37 Prozent des von der Industrie verbrauchten Gases entfallen auf sie.  
........ 
Als global tätiger Konzern könnte BASF zudem einen Ausfall europäischer Kapazitäten zum Teil durch eine höhere Anlagenauslastung an aussereuropäischen Standorten in den USA und Asien ausgleichen, in denen kaum Probleme mit der Gasversorgung erwartet werden. 
......... 
Längerfristig will BASF Gas nur noch als Rohstoff einsetzen und für die Energieerzeugung ganz von Öl und Gas wegkommen. Dazu braucht der Konzern indessen riesige Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien. Mit Blick darauf hat er sich an einem Offshore-Windpark von Vattenfall beteiligt, weitere sollen folgen. 
 
Eine grosse Herausforderung ist dabei die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Zu den Standortvorteilen von BASF und vielen anderen deutschen Industriebetrieben zählte über Jahrzehnte die reichliche Versorgung mit vergleichsweise günstigem russischem Pipeline-Gas. Diese dürfte nun versiegen, Alternativen wie LNG sind teurer, und die Umstellung auf erneuerbare Energien braucht Zeit. Zudem sind die Gaspreise laut dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Europa seit 2021 viel stärker gestiegen als in den USA oder Japan. Kommt nun im Gefolge des Ukraine-Kriegs die erwartete konjunkturelle Abkühlung hinzu, könnte es auch schwieriger werden, die hohen Preise an die Kunden weiterzugeben.
			
		 | 
	 
	 
 https://www.nzz.ch/wirtschaft/chemie...och-ld.1695326 
		
	
		
		
		
		
		
		
						  
				
				Geändert von qbz (16.08.2022 um 22:42 Uhr).
				
				
			
		
		
	
	 | 
	
		 
						
		
		
		
		 
	 | 
	
	
	
		
		
		
		
			 
		
		
		
		
		
		
			
			
		
	 |