Zitat:
Zitat von Hafu
Wo nimmst du nur immer die Selbstsicherheit für derartige kenntnisfreie Aussagen her?
Ohne eine ausreichend große Laktatbildungskapazität, nur mit aerobem Leistungsvermögen, kommt man in keine Ausreißergruppe und kann in der Schlussphase eines Rennens, in dem die Plazierungen gemacht werden, nicht mehr an Leistung zulegen. Aerobe und anaerobe Energiebereitstellungsfähigkeiten müssen bei guten Radprofis stets in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.
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Das tun sie, aber nicht so, wie du dir das vorstellst und vor allem ist das Verhältnis abhängig vom Fahrertyp. Wenn deine aerobe Kapazität die aller Konkurrenten übersteigt, musst du am Ende eines langen Berges die anaerobe Kapazität gar nicht bemühen, weil kein Konkurrent mehr da ist. Und der klassische Bergfahrer ist bei einem hügeligen Rennen gegen den Puncheur ohnehin chancenlos, weil dessen Summe aus aerober und anaerober Leistungsfähigkeit bis zu einer bestimmten Zeitdauer die des Bergfahrers übersteigt. Pogacar ist der erste Welklassebergfahrer seit Ewigkeiten, der bei der Flandernrundfahrt reüssieren konnte, weil die anaerobe Kapazität des klassischen Bergfahrers in der Regel für solche Anstiege nicht ausreicht.
Um in eine Spitzengruppe zu kommen, benötigt man neben der anaeroben Kapazität vor allem eine gewisse Antrittsleistung und tatsächlich fällt es dem klassischen Bergfahrer ohnehin sehr schwer, im noch flachen bis leicht hügeligen Terrain in eine Spitzengruppe der Tour zu kommen, weil es ihm an beidem mangelt.
Die Wattverläufe, die deine absurde These voraussetzt, sind selten, sowohl beim Profi als auch beim ambitionierten Hobbysportler, siehe Strava. Ein Blick auf den
Power Profiling Chart von Coggan reicht aber auch. Nachzulesen im Standardnachschlagwerk "Wattmessung im Radsport und Triathlon".