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Niemand möchte mit van Aert in einer Spitzengruppe fahren. Zum Einen weil das Fahren selbst mit ihm schon fürchterlich hart is und zum Anderen die Chance auf einen Etappensieg nur minimal ist, weil van Aert nur schwer zu biegen ist, wenn es nicht gerade lange und steil bergauf geht oder man Pogacar heißt.
Die Aktion gestern war im Grunde nur hirnrissig, weil selbst bei einem Etappensieg von van Aert hätte sich an der Situation von Jumbo nichts geändert, außer dass sie das Gelbe einen Tag länger gehabt hätten.
Pogacar ist sportlich bei einer großen Rundfahrt kaum zu schlagen, weil er seinen direkten Konkurrenten auf jedem Terrain überlegen ist. Eine Zusammenarbeit mehrerer Teams liest sich in der Theorie gut, ist praktisch aber kaum umzusetzen. Wenn dann bei Flachetappen und einem schwächelnden UAE-Team. Je schwerer das Terrain, desto unmöglicher wird es, einen übermächtigen Konkurrenten abzuhängen. Bestes Beispiel dafür ist der Giro 1992, als drei zusammenarbeitende Italiener gegen einen isolierten Indurain völlig chancenlos waren.
Vielleicht kann Vingegaard im Hochgebirge etwas bewirken, sofern Pogacar sein Pulver bei mittelschweren Etappenankünften weiter verpulvert. Und Roglic könnte zum Joker werden, der aufgrund des bereits großen Rückstandes bei den Hochgebirgsetappen alles riskieren und Pogacar und UAE früh unter Druck setzen kann.
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